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Kommentare | Von | 18. Februar 2012

kommentar_m_klinkmuellerDie Schlacht um den Spremberger Schriftsteller Erwin Strittmatter ist geschlagen. Die Stadt wird ihn zu seinem Geburtstag nicht ehren. Die Frage nach Gewinnern und Verlierern stellt sich nicht. Im Prinzip hat sich fast nichts geändert. Der Schriftsteller ist für sein literarisches Werk nach wie vor anerkannt und dass seine Biografie nicht fleckenlos ist, war auch vor der Diskussion bekannt. Wo liegt also der Sinn der Diskussion? Gewonnen hat auf jeden Fall die Diskussionskultur. Sich mit der Biografie eines Schriftstellers auseinanderzusetzen, hat die Menschen mobilisiert. So war kein Stuhl mehr in der Aula des Spremberger Gymnasiums frei, als eine Historikerin ihre Strittmatter-Biografie vorstellte. Die Diskussion der Stadtverordneten hat die Gemüter erregt und für Gesprächsstoff gesorgt. Das ist gut so. Schweigen wäre hier nicht Gold gewesen. Und noch etwas ist als Erfolg zu werten. Die Schüler des Gymnasiums haben ihre eigene Mehrheit gefunden. Sie halten am Namensgeber fest und wollen sich auch in Zukunft kritisch mit Erwin Strittmatters Biografie auseinandersetzen. Die Brüche in Strittmatters Leben sind es, welche die Schüler reizt, sich für den Literaten zu interessieren. Neulich hat ein Schüler des Ludwig Leichhardt Gymnasiums in Cottbus keine Antwort darauf gefunden, wer denn dieser Leichhardt war und wann er lebte. Diese Frage am Spremberger Gymnasium über Strittmatter gestellt, wird wohl bei kaum einem Schüler zu Schweigen führen. Der Hauptgewinn ist, das Interesse junger Menschen an der Geschichte geweckt zu haben – auch wenn die Geschichte uns nicht gefällt. Es ist eben wie in Büchern. Es gibt nicht nur heitere Seiten. Mathias Klinkmüller



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