„Damit Brandenburg in guten Händen bleibt“, war der Wahlkampfslogan der SPD vor der Landtagswahl. Nach der Wahl hat sich das Ministerkarrussel gedreht. Einige dieser guten Hände, darunter die von Bildungsministerin Martina Münch aus Cottbus, hat sich die Partei selbst abgehackt. Andere Hände, wie die der Wissenschaftsministerin Sabine Kunst, welche im Umgang mit den Menschen bei der Uni-Fusion kein glückliches Händchen bewies, blieben unbeschadet. Egal welche Hände künftig über das Landesgeschick entscheiden – sie haben viel zu tun. Polizisten- und Lehrerzahlen zu erhöhen reicht nicht. Pragmatische Lösungen für alte Probleme sind gefragt. So gilt es etwa eine Antwort darauf zu finden, warum das Brandenburger Abitur im Deutschlandvergleich keinen Klang hat. Warum Handwerk und Handelskammern über Nachwuchssorgen klagen müssen. Zudem muss heute am Plan B gearbeitet werden, welche Arbeitsplätze der Braunkohleverstromung folgen könnten. Neben kräftig anpackenden braucht es vor allem mutige Hände. Dass der Ministerpräsident die Hände beim Großflughafenprojekt in den Schoß legt, ist menschlich nachvollziehbar. Es ist aber nicht die Zeit für Rosinenpicker. Der künftige Berliner Bürgermeister Michael Müller stellte sofort klar, dass er Verantwortung für den Flughafen übernehmen will. Vorbildlich. Und noch eines ist wichtig: ehrliche Hände. Die Kreisgebietsreform vor der Wahl in der Schublade zu verstecken, um sie danach wieder auf den Tisch zu legen, offenbart ein kränkelndes Demokratieverständnis. Wie soll ein Volk herrschen, wenn es von den Herrschenden für dumm verkauft wird? Hände packt an!
Mathias Klinkmüller
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