Fastenzeit. Diesen Sonnabend noch gilt sie, mit dem ersten Sonntagslicht aber hebt neue Freude an. Oder, wie Goethe sagt: Hoffnungs-Glück.
Nur sehr wenige Menschen halten’s noch mit dem Fasten. Hier in unserer Gegend jedenfalls. Nicht einmal die sonst traditionsnahen Wenden in den Dörfern achten alte, zumal religiöse Rituale. Sie zampern munter, laden zu Schlachtefesten und bis Palmsonntag zur Fastnacht ein. Alle Tage Heiterkeit führt zu Trübsal mit der Zeit. Wer schon nichts mit dem christlichen Osteranlass anfangen kann, mag sich wenigstens an den „Osterspaziergang“ erinnern. Richtig, den von oben schon erwähntem Goethe im „Faust“: „Vom Eise befreit…“ und so weiter. Der sieht die Menge aus dem Dunkel, dem Winter kommen: „Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, denn sie sind selber auferstanden…“ Alle sind sie – wir also – ans Licht gebracht. Und im Tale grünet Hoffnungs-Glück. Welch eine Wort-Verbindung!
An Bergen und Tälern ist unsere Lausitzer Landschaft arm. Aber wir kennen die Höhen der Erfolge und die Täler und Ebenen der Mühen, des Fastens und, meist unfreiwilligen, Entsagens. Wir sind, wenn wir dieses Ostern in uns fühlen, selbst auferstanden aus dumpfen Gemächern, aus vielleicht auch trögen Gedanken und falschen Versprechen. Aus quetschender Enge.
Ostern. Im Spreewald, am Senftenberger See, im Forster Rosengarten auch. Und in allen anderen Parks: buntes Gewimmel! Spüren wir Hoffnungs-Glück? Das Glück, Hoffnung zu fassen und zu vermitteln. In Zuversicht zu hoffen, kann schon viel Glück sein und Kraft spenden. Es ist Ostern. Wir stehen auf.
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