An diesem Sonntag haben wir die Wahl. Und das gleich zweifach.
Geredet und gestritten wurde viel über die Programme und Kandidaten für die Gemeinden, Städte und unsere Niederlausitzer Kreise. Etwas zu kurz kam dabei die Wahl, die eigentlich die viel wichtigere ist: unser Votum für ein starkes, sicheres Europa.
Ja, wir stimmen an diesem Sonntag auch hier in der Niederlausitz, an der Grenze zu Polen und gar nicht so weit entfernt von höchst unsicheren europäischen Randregionen über unsere Zukunft in Frieden ab. Der ist keineswegs so selbstverständlich und sicher, wie es – zum täglichen Glück für uns alle – den Anschein hat.
Der Autor dieser Zeilen weilte in diesen Tagen (wie nicht zufällig auch unsere Bundeskanzlerin) in Kroatien. In manchen Orten schwelen dort noch die Kreuze auf den Gräbern. In der Stadt Vukovar an der Grenze zu Serbien erlitten 1991 bis ´95 tausende Menschen genau jene Grausamkeit, wie deutsche Vertriebene aus Städten und Dörfern der heute polnischen Niederlausitz. Grässliche Szenen sind dokumentiert – aus einer Zeit, die fast noch Gegenwart ist. Wir hier taumelten im Glück der Einheit. Auf Vukovar bombten NATO-Truppen, auch deutsche, gegen serbische Aggressoren. Unbeschreibbares Leid!
Kroatien gehört heute zur EU. Auch das geschundene Vukovar. Serbien nebenan ist EU-Kandidat. Dort rasselt es aber, und der Anspruch auf das Kosovo verstummt nicht. EU – das ist für Menschen in Kroatien heißes Hoffen und vielleicht in Irland und wohl auch bei uns die einzige Möglichkeit für Frieden mit Garantie. Wir sollten dafür unsere Stimme abgeben.
Vor Ort ist es einfach. Die drei Kreuze gehören Leuten, von denen wir wissen, dass sie sich nützlich machen fürs Gemeinwohl. Man kennt da seine Pappenheimer. Wenn uns allen die EU gelingt, werden wir´s daheim mit neuen und alten Leuten packen. Das ist die Botschaft dieses Wahlsonntags. J.H.
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