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Jürgen Heinrich kommentiert: Sancte Spiritus

Kommentare | Von | 7. Juni 2019

Pfingsten vollendet die Osterbotschaft. Und den Frühling. Der Lindenduft gehört schon zum Sommer.
Als Kinder mochten wir Pfingsten gar nicht. Das lag an diesen ostpreußischen Manieren: In der Woche zuvor kaufte Vater uns drei Jungen die neuen nötigen Sachen. Am Sonntagmorgen lagen die bereit, und wir fühlten uns beim Spaziergang in den Park wie die frischen Pfingstochsen. Welcher Junge mag schon saubere Sachen!
In die Kirche führte unser Weg nie. Vater war gläubig, las die Bibel, achtete darauf, dass wir zum Religionsunterricht gingen und konfirmiert wurden. Von Pfarrern hielt er nichts. Das muss wohl mit den sechs Jahren an allen Fronten zu tun gehabt haben. Ich vergaß, danach zu fragen.
Überhaupt vergessen wir, seit es neue Sachen nicht mehr nur zu Pfingsten gibt, die Erscheinungen und Dinge zu hinterfragen. Wir versuchen, dem Heiligen Geist, dem Sancte Spiritus, per Google auf die Spur zu kommen und gehen womöglich Youtubern auf den Leim. Deren Pfingstbotschaft kommt allerdings selten über den Schönes-Wetter-Bericht hinaus.
Pfingsten gilt als Geburtstag der heute weltumspannenden Kirche. Unter allen Gleichnis-Bildern ist dies das unglaublichste: Himmlisches Dröhnen, Rauschen und Köpfestreichen – den Gefolgsleuten Jesu ward in allen Sprachen das Wort des Herrn zu gepustet. Niemand vermag das zu erklären, auch wenn die Idee genial wirkt. Aber was, um Gottes Willen, ist daraus geworden! Mehr als alle weltlichen Milliardäre horten Kirchen und Klöster Reichtum unter ihren Kuppeln. Je ärmer die Länder, desto prachtvoller ihre Tempel.
Auf unsere Niederlausitz trifft das kaum zu. Der Sancte Spiritus hatte die Väter und Großväter verlassen. Auch Kirchen lagen in Trümmern. Sie sind schlicht neu erbaut. Und offen in der Nacht zum Montag. Vielleicht geht jemand in seinen neuen nötigen Sachen nachdenklich und froh hinein. J.H.

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