Ein Podest ist eine Plattform, die dazu dient, eine Person gegenüber seiner Umgebung zu erheben. Dieser Satz steht im Internet-Lexikon Wikipedia, wenn dort das Stichwort Podest eingegeben wird. Und das Wort Podest wiederum ist derzeit aus aller Munde in Spremberg zu hören. Hier soll eine Person zwar hochleben, weil sie 100. Geburtstag hat, aber erhoben werden soll sie nicht – zumindest nicht auf ein Podest. Das ist das, worüber sich alle Fraktionen in der Stadt einig sind. Oder doch nicht? So streifenfrei klar, dass auch dem Außenstehenden Betrachter ein Durchblick gelingt, ist die Podestdiskussion nicht. Da gibt es etwa die eine Seite, die Strittmatter, so heißt die Podest-Person, vom Podest stoßen will und es gibt eine andere Seite, die ihn erst gar nicht auf diesen heben will. Offen bleibt also, ob sich Strittmatter bereits auf einem Podest befindet. Diese Frage stellt sich für die dritte Seite erst gar nicht. Sie spricht sich dafür aus, Strittmatter im Sommer podestlos zu erheben. Diese Seite verweigert sich einer Podest-Debatte indem sie sagt, dass es bei der Geburtstagsfeier gar nicht um Podeste gehe. Doch zurück zu Seite eins und zwei, also jene die Strittmatter vom Podest schubsen oder erst gar nicht hinauf lassen wollen. Diese Seiten machen das, was Politiker machen müssen: Kompromisse finden. So schlagen sie vor, sich an den Kosten für das Aufstellen eines Podestes zu beteiligen. Bedingung: Andere müssen den Schriftsteller hinaufheben. Übrigens: In der Architektur heißt das Podest Podium. Und auf diesem stehend, sollen in Zukunft Wissenschaftler und andere Experten diskutierend für Durchblick sorgen. So wird auf jeden Fall jemand erhoben. Mathias Klinkmüller
(K)ein hoch auf die Erhebung
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