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Kommentar: Absolute Stille

Kommentare | Von | 3. Juli 2020

Viel mehr als in anderen Sommern werden deutsche Touristen aus West wie Ost die blühenden heimischen Landschaften – auch hier in der Lausitz – durchstreifen und genießen. Die Kreuzdampfer liegen auf Trockendock, Fluglinien sind ausgedünnt. Also haben Spreewald, Seenland und Sächsische Schweiz Konjunktur.
Autobahnen führen (anders als noch 1990) dreispurig ost-west-wärts, prächtig ausgebaute und vielfach leider kaum belebte Bundesstraßen lenken den Verkehr um so malerische Flecken wie Senftenberg, Luckau oder Herzberg herum, während sich an manchen Stellen, wie etwa Gallinchen im Süden von Cottbus, die Blechlawinen noch tagaus, tagein nervig durch Wohnlagen schieben. Auch das soll sich nun per Strukturwandelgesetz schnell ändern. Aber glücklich macht das nicht alle Betroffenen.
In Klein Oßnig etwa wollen die Gewerbetreibenden den Verkehr im Ort halten. Statt zehn oder mehr Millionen Euro für eine unternehmenstödliche  neue B 169 zu investieren, möge der Staat den drei oder vier Lamentierern für je 300 000 Euro hübsche Anwesen am Waldessaum schenken, sagen die Kritiker des Projekts.  Das spart Steuergelder und fördert Wirtschaft. Im abgeschnittenen stillen Drebkau, wo alle Geschäfte dank Schnellstraße pleite gingen, wissen die Leute, wie sich Verkehrsentlastung anfühlt.
Im Zungenbrecher „Bundesverkehrswegeplanung“ steckt viel Pro und Contra. Ohne Zweifel werden leistungsstarke Achsen zwischen den Wirtschaftsräumen gebraucht. Doch parallel dazu muss eine ganze Menge Intelligenz darauf verwendet werden,  dass der Pkw-Verkehr, insbesondere der touristische, durch kluge Verkehrsleitung, fahrfreundliche Ampelregelungen und leicht verständliche Information in den Orten bleibt. Sie haben es, so schön wie sie sich inzwischen präsentieren, wahrhaftig verdient. Die absolute Stille wäre eine allzu traurige Alternative.            J.H. 

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