Kommentar: Auf Sicht

Das Wetter ist trüb, die Nachrichten sind es auch. Die Corona-Zahlen steigen, Cottbus wurde Donnerstag zum ersten Risikogebiet Brandenburgs, und selbst wenn das nicht so wäre, würde das große Peitzer Oktober-Event des Anfischens  ohne Publikum laufen. Die Veranstaltung wurde wegen der Schweinepest verboten.
Pandemie und Seuche – Human- wie Veterinär-Mediziner, vor allem aber Politiker haben bergeweise Probleme vor sich. Sie können sie nicht bewältigen ohne die Mitwirkung der ganzen Gesellschaft. Vorsicht und Umsicht sind die Leitworte dieses Herbstes und ganz sicher auch der Weihnachtszeit.
Nein, Corona ist kein Schicksal. Wir Menschen können uns einigermaßen gut davor schützen, indem Hygieneregeln eingehalten werden. Das Problem: Es hilft wenig, wenn der eine oder andere den Selbstschutz gar übertreibt, einzelne hingegen genau das Gegenteil tun. Wie dumm ist es denn,  bei Gaststätten-Besuchen einen falschen Namen auf den Zettel zu schreiben?! Und wie töricht, den Freiheitsbegriff an einem Tuch auf Nase und Mund festzumachen.
Was stört, ist im Moment die Ignoranz  einzelner Hygiene-Muffel, aber in gleichem Maße auch die Penetranz derer, die mal wieder kommandieren und denunzieren können.
Es stören auch unklare Regelungen und dröges Management. Wenn schon millionenfach Masken unbezahlt gebunkert sind, dann müssten sich Gesundheitspolitker nicht bei Gerichten rumschlagen, sondern die Dinger überall zur Verfügung legen – an Geschäfts-, Theater-, Rathaus-, und Sportstätten-Eingängen. Masken, die monatelang getragen werden, sind alles andere als hygienisch.
Schauen wir also gemeinsam hin auf die vernünftigen Dinge. Unser Alltag  lässt sich derzeit nicht sicher planen, wir leben quasi auf Sicht. Auf Umsicht und Vorsicht. Aber eben auch mit Rücksicht füreinander. In dem Sinne: ein gesundes Wochenende.        J.H.

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