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Kommentar: Ehrwürdiger August

Kommentare | Von | 2. September 2022

Auf die Betonung kommt es an. Der August, Betonung auf dem zweiten U, ist eben zu Ende, ein Monat, der sich wettermäßig gut geschlagen hat mit sommerlicher Hitze und angemessener Menge Feuchtigkeit im letzten Drittel. Der Name dieses Monats soll vom lateinischen Augustus abgeleitet sein, Betonung gleichmäßig auf dreimal U. Dort, im alten Rom, bedeutet er soviel wie “ehrwürdig” oder “erhaben”. In der frühchristlichen Religion trat dann 354 bis 430 der Heilige Augustinus unter diesen Bedeutungsbaldachin. Viele wichtige Männer bis hin zum legendären sächsischen Kurfürsten und polnischen König, August dem Starken, trugen den stolzen Namen. Sie alle lassen sich auf dem ersten U betonen: August. Wie kommt es, dass viele Menschen bei diesem Namen heutzutage zuerst den “dummen August” im Sinn haben? Oh, du lieber Augustin, alles ist hin. Ein Wiener Spottlied, das, sehen wir mal vom Wetter ab, auf so manche Figur im vergangenen August geträllert werden konnte, mögen die auch Robert mit dem “Schweinegeld” oder Olaf mit der Prager Daneben-Rede oder Christian vom zerrütteten Portemonnaie mit Vornamen heißen.
Welch ein Jammer in diesem Lande, das einen starken August nötig hat und doch nur – sagen wir mal – blasse Auguste und im brandenburgischen Provinzsender und anderswo auch noch so manche einnehmende Augustinen vorzuweisen hat. So war also am Ende doch nur das Wetter löblich im abgelaufenen August. Das muss zum Glück nicht von grünen, roten oder liberalen Fans gewählt werden, es findet einfach statt.
Aber alle Hoffnung ist noch nicht verloren. Oben erwähnter Augustinus, der Heilige, Betonung auf keinem U, sondern beim I, hat seinen Namenstag auf den 28. August gelegt. Das ist zufällig der Geburtstag von Goethe. Der Dichterfürst aus Weimar hörte zwar auf die Vornamen Johann und Wolfgang, aber er fand auch August gut. Sein Sohn bekam diesen Namen, und der war wahrlich ehrwürdig. J.H.

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