Zwei Wochen nur noch bis zur Bundestagswahl, die uns zwei schwierigen Entscheidungen aussetzt. Wir sollen einem der Kandidaten vor Ort unsere Stimme geben und zudem einer Partei unsere Zuneigung schenken. Hier in der Niederlausitz bewerben sich Männer und Frauen, die sich gut bekannt gemacht haben. Was die Parteien betrifft, so bleiben wir Lausitzer, obwohl doch räumlich sehr nahe am Berliner Geschehen, auf wenige Auftritte von Spitzenkandidaten und ein Bild, das Medien vermitteln, angewiesen. Keinem der drei Kanzlerschaftsanwärter folgen jubelnde Menschenmassen. Es dominiert allenthalben eher das zaghafte „Ja, aber…“.
Wie und wen sollen wir wählen? Ein durchaus nicht neuer, kurzer Erkenntnissatz macht die Runde: Freiheit ist wählbar! Natürlich. Aber welche Freiheit ist gemeint? Welche Freiheit beansprucht ein jeder für sich? Wir haben, als wir sie nicht hatten, viel öfter und tiefgründiger über den Freiheitsbegriff gesprochen. Dann trat das ein, was die meisten für die ideale Freiheit hielten, und schon trennten sich die Wege: Einige waren und blieben glücklich und fühlen Freiheit, andere hingegen überkam der Katzenjammer und das Heimweh nach alter „Unfreiheit“. Die Wahl hatte damals niemand, aber die meisten hatten die Chance zur Freiheit, denn die ist immer auch an persönlichen Erfolg gekoppelt. Es genügt noch nicht, von niemandem gegängelt zu werden, es muss auch die eigene Leistung möglich sein, damit Freiheit zur Lust werden kann.
Mit anderen Worten: Freiheit wählen heißt, für den zu stimmen, der ehrliche Arbeit zulässt und das Glück nichts als Subventionstüte aus Verwaltungsstuben vortäuscht. Freiheit ist wählbar – auch für den Kumpel, dessen Bagger schon bald stillgelegt wird, für die Näherin, die schon lange nicht an die Maschine gerufen wurde. Liebe zur Freiheit und Mut, Wirtschaft herauszufordern, wären die Tugenden, die unsere Ja-Stimme verdienen. J.H.
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