Kommentar: Neue Leute

Jauch geht in Teil-Rente, die Rauten Merkel hatte ihren Zapfenstreich, und was da kommt auf der Corona-Woge, wirkt beklemmend: Pokerface Scholz mit der hausbackenen Baerbock und dem ewig pikierten Alleingänger Lindner. Nach Nikolaus wollen die Neuen loslegen. Nein, wirklich besser geworden ist unsere Welt in den rücküberschauten Jahrzehnten nicht. Vielleicht komfortabler in manchen Details, aber nicht besser. In den allabendlichen Karten der Pandemie zeigt sich der ostdeutsche Süden mit Thüringen, Sachsen und Südbrandenburg eingeschlossen tiefschwarz. Inzidenzverpackt stellt sich kompakte Unzufriedenheit mit täglicher Politik dar. Jauch nennt die hier besonders verbreitete Skepsis „Starrsinn“. Eine einfach Formel, sich selbst ins Recht zu setzen. Wahr aber ist, dass sich Lebenserfahrung der Älteren im Osten auf die Folgegeneration übertragen hat. Man war hier den freikapitalistischen Übergriff auf Güter des Gemeinwohls nie gewohnt. Nach zwei Jahren Pandemie gibt es noch nicht einen Fall der Bestrafung des Gesindels, das sich an Maskengeschäften und Impfstoffschiebereien beteiligt hat. Oft waren privilegierte Politiker in fremden Taschen. Und die sich „seriös“ nennen, konstruieren mit Eifer, kaum errötend, „objektive Gründe“ für das bis zur Stunde anhaltende Desaster.
Die neuen Leute, wenig überzeugend antretend, haben es außerordentlich schwer, deutsches Ansehen nach außen wieder zu verbessern, vor allem aber nach innen, zur Bevölkerung in Thüringen, Sachsen, Brandenburg und auch Bayern wieder Vertrauen herzustellen. Solange Politik, wie grad eben, den Weisungen der Talk-Damen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens folgt, wird sich Skepsis zu Starrsinn manifestieren. Das sogenannte „einfache Volk“ reagiert zum Glück genervt, wenn alte oder neue Besen es als unmündige graue Masse zur Seite kehren wollen. J.H.

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