Johannistag, Sommersonnenwende und ein besonderer Wende-Jahrestag mit dem 1. Juli in der kommenden Woche – das Jahr wallt auf in einer Wendewelle, und dabei ist vieles anders als in anderen Jahren am Sommeranfang.
Überwiegend still, mitunter sogar beängstigend verliefen die ersten Monate dieses 21er Jahres. Es gab weder Sport noch Kultur noch nachbarliches Miteinander. Wie heftig sich das gerade ändert!
Nein, die Tage werden nicht gleich wieder kürzer. Gefühlt bleiben die Abende mindestens zwei Wochen noch sehr lang und hoffentlich auch lau. Die Walzernacht auf dem Cottbuser Altmarkt kann es trotzdem nicht geben – auch, weil das Impfen noch weitergehen muss und der komplette Covid-Abwehr-Apparat in Bereitschaft bleiben muss. Das Erlebte war entsetzlich genug, wir müssen vorsichtig bleiben und mit Bedacht ans Werk gehen. So wie es die meisten heute Erfolgreichen taten, als die menschengemachte Wende unser Land umzukrempeln begann. Am 1. Juli vor 31 Jahren kam die Währungsunion mit dem Westgeld und angekündigt wurde die Wirtschaftsunion, auf die viele Bereiche bis heute warten. 31 Jahre miserable Wirtschaftspolitik, die den Osten durch Subventionen, manche nennen es Fördermittel, in Abhängigkeit fesselte und noch umklammert. Keine wichtige Entscheidung kann heute vor Ort getroffen werden.
Wann erleben wir die Wende hin zur Sonnenseite des gemeinschaftlichen Daseins, unsere Sonnenwende?
Die Frage ist nicht Wortspielerei oder reine Rhetorik – sie trifft den Kern aller Anliegen in der zweiten, hoffentlich weitgehend coronafreien Jahreshälfte. Genießen wir die lauen Abende, um deutliche Zeichen zu setzen für den tatsächlichen Strukturwandel nicht in Landtagsstuben oder Bundestagsfraktionen, sondern konkret hier in der Lausitz. Sie muss jetzt spürbar beginnen, die Wende hin zur Region, aus der niemand mehr flüchtet. J.H.
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