Kommentar: Zusammenhalt

Kalt war diese Woche, eiskalt in den sternklaren Nächten. Tags aber mühte sich über viele Stunden die Sonne um Wärme, kämpfte beharrlich an gegen den grimmigen Nordost.
Eine Wetterlage wie ein Spiegel unserer Gesellschaft in diesen Tagen. Pandemiebedingte Regeln legen den Alltag lahm und verbreiten Angst. Aber solidarisches Mühen, mutige Initiativen geben Hoffnung und viel Licht der für Zuversicht – trotz alledem.
Zum Glück ist Corona hier noch nicht so aggressiv geworden, wie in anderen Gegenden, aber jede Vorsicht, zu der Rufer mahnen, ist sehr berechtigt.
Wirtschaftlich hat das Virus längst heftig zugeschlagen. Unsere bisher blühende gastronomische Landschaft liegt brach, das kulturelle Leben jammert weh-weh-weh!, also: www.mailadresse. Immerhin. Agenturen, Gesundheitsberufe, Fitnessanlagen, selbst Friseure und Fußpfleger sind arbeitslos. Unternehmen schicken ihre fleißigsten Leute in Kurzarbeit und die Verbleibenden kämpfen mit dem Gedanken: Es muss ja weitergehen. Irgendwann. Und nicht bei Null.
Das Wort Zusammenhalt bekommt bald eine lange nicht mehr gekannte Dimension. Wunderbare Einkaufshilfen sind dafür nur der Anfang, große Würfe der Politik und beherztes Agieren der Banken eine Notwendigkeit. Aber es wird wohl noch mehr nötig sein. Tausende Menschen  sitzen unfreiwillig daheim, durch Kurzarbeit ausgeschlossen vom eigenen produktiven Rhythmus. Manche betreuen eigene oder Nachbars Kinder, andere quält ein Nichtstun. Das muss aber gar nicht sein. Zusammenhalt heißt auch, niemanden vergessen. Es gibt so viel zu tun, zum Beispiel in der Landwirtschaft oder eben in der Pflege.  Das Arbeitsamt hat schon signalisiert, dass Menschen in Kurzarbeit andere pauschale Tätigkeiten annehmen können, wenn sie ihren Arbeitgeber davon informieren. Also: Ja nicht Nichts tun. Das gibt der Kälte Raum. Die wärmende Sonne heißt Zusammenhalt.   J.H.

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