Land muss Stärke zeigen
Kommentare | Von CGA Verlag | 20. Juni 2014Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich bekanntermaßen im Umgang mit ihren schwächsten Bürgern. Nun gehören Kinder nicht persé zu den Schwächsten, dennoch muss für ihre Entwicklung ein besonderes Augenmaß gelten. Auf den oben genannten Satz bezogen, hat die Brandenburger Gesellschaft noch viel Potenzial nach oben, um Stärke zu zeigen. Beispiel 1: die Verkehrswacht. Bei der Suche nach Brandenburgs bestem Schülerlotsen am vergangenen Wochenende in Cottbus blies der Ministerin für Bildung, Jugend und Sport der Ärger der Verkehrswacht entgegen. Diese fühlt sich bei der Finanzierung von Verkehrsschulungen und anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten der Wacht vom Land im Stich gelassen. So ist die Verkehrswacht auf die klammen Kassen der Kommunen angewiesen. Ob Forst oder Spremberg – die Verkehrswacht kämpft ums Überleben. In Guben gibt es gar keine Wacht. Leidtragende sind die Kinder. Schließlich macht Verkehrserziehung gerade bei zunehmendem Verkehr immer mehr Sinn. Beispiel 2: die Finanzierung der Musikschulen. Auch hier überlässt das Land die Finanzierung der Talente von morgen immer mehr den Kommunen und Eltern. Nur neun Prozent der Kosten übernimmt Brandenburg und ist somit deutschlandweit Schlusslicht bei der Finanzierung. Beispiel 3: die Ausbildung von Sonderpädagogen. Statt wie für die Inklusion nötig Sonderpädagogen auszubilden, beschränkt sich das Land darauf, bei der künftigen Lehrerausbildung ein Zusatzmodul in das Studium zu integrieren. „Sonderpädagogik light“ sozusagen. Diese „Light-Finanzierungen“ für den Nachwuchs sind schwach und machen keinen Sinn. von Mathias Klinkmüller