Mit Vollgas in die Provinz

F Heinrich kommentar wp
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Welcher Cottbuser kennt sie nicht, die Fragen der Gäste nach den nicht enden wollenden Tempo-30-Zonen. Einige ärgerten sich bereits selbst, wenn sie kurz nach 22 Uhr in Cottbus mit einem Blitz begrüßt wurden. Nicht weit von uns, in Berlin oder Dresden, fahren Autos mitternachts in belebten Straßen sportliche 50. An dünn besiedelten Cottbuser Straßen hingegen sind 50 eher die Ausnahme. Wird hier linke und grüne Politik auf dem Rü­cken der Bevölkerung ausgetragen? Haben einzelne Anwohnerinteressen Vorrang, oder ist es der Versuch der Politik und Pensionäre, sich zu entschleunigen und vom Rest der Welt abzukoppeln? Vielleicht sind die 30er-Schilder auch die Vorboten einer überdurchschnittlich alternden Region, in der Ruhe vor geschäftiger Hektik steht?
Über einen Flyer (finanziert mit Steuergeldern) werden jetzt speziell selektierte und betroffene Anwohnerhaushalte (3.400) angespornt, ihre Meinung über das Internet oder im  Rathaus kundzutun. Sowohl Flyer als auch Umfrage sind einseitig und manipulativ. Bereits auf dem Flyer werden die Vorzüge von 30er-Zonen gepriesen. Die Formulierungen der Umfrage zielen ausschließlich auf einen bestimmten Ausgang ab. Kern jeder Fragestellung ist es, in welcher Art und Weise man sich durch Lärm belästigt fühle. Mit Verlaub, aber das Ergebnis steht so vermutlich bereits fest. Wer stimmt auch nicht gern für Tempo 30 vor seiner eigenen Tür? Warum allerdings dürfen sich nur direkte Anwohner zu Tempo 30 auf Hauptverkehrsadern einer Groß- oder Mittelstadt äußern? Die betroffenen Straßen sind keine Nebenstraßen in Wohngebieten und betreffen alle.


Kommentare

Eine Antwort zu „Mit Vollgas in die Provinz“

  1. Hallo Herr Heinrich,
    wohnen Sie an einer Hauptstrasse oder vergleichbaren Strasse? Wenn nicht sollten Sie lieber Ihre Meinung für sich behalten.
    Richtig währe es wenn alle Ortsdurchfahrten auf 30kmh bzw. max. 40kmh abgesenkt werden.
    Und was regen Sie sich über Blitzer auf? Es steht nirgens geschrieben das eine Geschwindigkeitskontrolle erst 0,5-1 Stunde nach Inkrafttreten zu beachten ist. Es steht auch nirgens dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung erst 0,5-1km nach dem Schild gültig ist bzw. an der Ortsausfahrt so bald das Ortsausgangsschild gesehen wir alle Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgehoben sind. Ich wünsch mir das auch in Deutschland endlich der Weg frei ist für Durchfahrtgeschwindigkeitsmessungen.
    Regen Sie sich lieber darüber auf und setzen Sie sich dafür ein dass nicht so viele Fahrzeuge der unteren und mittleren Klassen ohne Blikanlagen (scheinbar) ausgeliefert werden und wann endlich vom Fahrersitz nicht mehr mit dem Handy am Ohr telefoniert werden kann (technisch recht einfach zu bewerkstelligen).
    Da haben Sie für die nächsten Jahre recht sinnvolle Beschäftigung.
    Beste Grüsse
    Kaltschmied
    Schmiedet das Eisen bis es glüht!

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