Sechs Wochen sind eine überschaubare Zeit. So lange dauern Schulferien, und die sind an diesem Wochenende zur Hälfte vorbei. Dann dauert es nochmal genau sechs Wochen bis zur Landtagswahl. Es lässt sich ausrechnen: Wenn alle Familien und natürlich die Lehrer aus den Ferien zurück sind, kommt es zu einem kurzen, heißen Wahlkampffinale.
Es geht diesmal um viel in diesem Land, das seit 34 Jahren unter SPD-Ministerpräsidenten in verschiedenen Koalitionen geführt wird. Die beste, die unter Stolpe von ganz am Anfang mit dem Juniorpartner FDP, scheidet aus, weil die Liberalen in diesen Land chancenlos sind. Was aber dann? Dietmar Woidke mit einem hohen Beliebtheitswert, Sachverstand und festen Lausitzer Wurzeln steht zur Verfügung, hat sein Spiel aber jetzt schon ausge-, wenn nicht überreizt. „Wenn ich gegen die AfD verliere, bin ich weg“, sagt er und würde sich, so kennt man ihn, beim Sieg der Blauen daran halten. Per 5. August stand die AfD (24%) in der Umfrage vor SPD (20). CDU (19) und Bündnis Wagenknecht (17). Strategiewähler, von denen wohl einige auch noch abwartend bei den 24-Prozentlern hängen, schielen jetzt zu Sarah und kalkulieren, dass so das ganze Gebäude noch kippt und die neue Koalition unter Woidke SPD-CDU-BSW heißen könnte. Zahlenmäßig Mögliches müsste dann funktionabel ertüchtigt werden, wenn’s der Wähler denn so will. Geeignetes Personal stünde wohl zur Verfügung.
Aber ach! Sind Wahlen nur noch solch ein Poker der Gefälligkeiten gegen Missfallen? War der große Aufschlag unserer Freiheit nicht das Strahlen freier Wahlen „derer da oben“? Sie haben sich verschlissen und letztlich als Mitläufer eingekauft, die Linken und die Grünen, die das WIR des Volkes formulierten. Ihnen werden die Dankensworte nur noch auf die Grabschleifen geschrieben. Obwohl: Ganz tot sind sie mit je fünf Prozent in den Umfragen noch nicht, und vielleicht geht Ostdeutschland irgendwann in sich, und wir wählen wieder wirklich „die Guten“. J.H.
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