Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich. Erich Kästner hatte bei diesem Ausspruch sicher nicht die Brandenburger Polizei im Sinn. Auf die märkische Sicherheitslage bezogen, scheint die Antwort aber klar zu sein: Es wird schlimmer! Dass der Stellenabbau bei der Polizei relativ geräuschlos stattfand, wird als Verdienst dem einstigen Innenminister und heutigen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke angerechnet. Weniger geräuschlos, sondern laut knisternd ist die Kriminalitätstatistik seitdem. Einbrüche, Grenzkriminalität und Autoklau nehmen zu. Zum Entknistern hat der neue Innenminister Ralf Holzschuher eine Idee. Da immer weniger Streifenpolizisten da sind, um abschreckend auf Kriminelle zu wirken, sollen nun jene Polizisten, welche Straftäter verfolgen, zu solchen Polizisten werden, welche Straftaten verhindern. Kurz: Kriminalpolizisten sollen als Streifenpolizisten eingesetzt werden. Es wird schlimmer, heißt es dann auch für die bisherige Aufklärungsquote. Aktuell hat der Kriminelle ein Fifty-Fifty-Risiko, dass seine Tat aufgedeckt wird. Dass die Kriminalpolizei bislang Langeweile hatte, lässt sich also nicht feststellen. Um die dennoch entstehende „Reform“-Lü-cke der Aufklärung von Straftaten zu schließen, sind künftig erneut kreative Ideen im Innenministerium gefragt. Wie wäre es hiermit: Das Landespolizeiorchester macht sich künftig auf die Tatort-Spurensuche, um so zum Sturm gegen die Kriminalität zu blasen. Für „Dirigent“ Ralf Holzschuher ist längst gewiss: Wohlklang gibt es nach der Polizeireform wohl keinen mehr. Aber vielleicht wird 2014 doch alles besser?
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