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Schwellenangst

Kommentare | Von | 3. Februar 2023

Die Deutsche Bahn mit ihrem Cottbuser Großbauwerk zur Wartung von ICE-Zügen gilt als (das zunächst einzige fassbare) Hoffnungszeichen des gelingenden Strukturwandel in der Lausitz. Dem Bauherrn selbst, der Deutschen Bahn also, haftet aber nach wie vor der Nimbus des notorischen Versagers an, der den Zug der Zeit verschläft. Während die extrem langen Hallen für die Arbeit an modernsten Zügen in Windeseile entstehen, führt das Bahnmanagement den Begriff Cottbus lediglich im Range eines betrieblichen Anschlussgleises, auf dem eines Tages – ganz langsam – die pflegebedürftigen ICE hin und wieder heraus rangiert werden.
Um die täglichen Aufgaben der Personenbeförderung steht es beim Schlüsselprojekt des Strukturwandels, der Bahnanbindung an Berlin im möglichst 20-Minuten-Takt (Traum des Ministerpräsidenten Woidke), schlecht. Wie über Nacht ist den Verantwortlichen jetzt aufgefallen, dass 1 400 Schwellen zwischen Cottbus und Lübbenau auszuwechseln sind. Die Aufgabe kam derart überraschend, dass die Bahn sich nicht einmal imstande sah, die Informationen zum Schienenersatzverkehr in den online-Service aufzunehmen. Die Bahn mit ihren Schwellen befindet sich auf dem Stand von vorgestern, genauer: auf dem von gleich nach 1945, als das zweite Gleis für Reparationsleistungen abgebaut und nach Russland transportiert wurde.
Landes- und wohl auch Stadtpolitikern sollte der Zustand panische Schwellen-Angst bereiten. Die Lausitz befindet sich, unverrückbar, an der Schwelle zu einem neuen, klimagünstigen wirtschaftlichen Zeitalter. Der Einstieg nach dort wird sich sehr deutlich verzögern, wenn die Bahn und deren übergeordnete Planer nicht endlich aufwachen und diese jetzt wieder einmal nur geflickte Strecke als Weg in die Zukunft erkennen.
Den Pendlern, die sich nun wieder in die Busse drängen, wünschen wir gute Nerven, den Schwellen-Verantwortlichen hingegen unruhige Nächte, vielleicht sogar etwas Angst.  Jürgen Heinrich

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