
Vor allem klingt dies nach Kompliment: Wer ahnungslos in die Senftenberger Gegend radelt, nach Niemtsch oder Großkoschen, oder einfach nur am Hafen seinen Kaffee trinkt, kommt nicht auf die Idee, dass diese Landschaft, all das, was zu ihr gehört, von Bergleuten erschaffen wurde. Man muss es ran schreiben!
Ja, das Meisterwerk ist verdammt gut gelungen, und viele erinnerten sich diese Woche daran, weil genau vor 50 Jahren der riesige Schieber geöffnet wurde, damit das Wasser der Schwarzen Elster in die Grube strömen konnte, die heute Senftenberger See heißt. Den Rest kennen alle, und der Schieber, sauber geflanscht, steht heute in schöner Parklandschaft am See als Beweisstück. Wir waren das!
Von zu öffnendem Schieber, diesmal an einem 1,50 Meter dicken Rohr für Wasser aus der Spree, war diese Woche auch in Cottbus die Rede – bei der Buchpremiere für „NIEDERLAU-SITZ zwanzig-achtzehn“. LEAG-Geologe Ingolf Arnold hat darin einen spannenden Hauptbeitrag geschrieben – über den Bergbau von seinen hiesigen Ursprüngen bis zu den aktuell greifbaren Ostsee-Visionen. Und ein halbes Jahrhundert später wird wieder nicht mehr erkennbar sein, dass Menschenwerk diese Natur so schön werden ließ. Produktives Menschenwerk, wohlgemerkt, das mit braun-fetter Kohle Familien über Jahrzehnte nährte und glücklich sein ließ. Ingolf Arnold war einer von tausenden, die Hand anlegten an die Schätze unterm Lausitzer Sand. Jetzt freut er sich darauf, dass in genau einem Jahr bei Lakoma am Hammergraben das geschieht, was vor 50 Jahren an der Schwarzen Elster passierte. Wasser marsch! Der Ostseespiegel kann steigen! Im neuen Jahrbuch ist davon jetzt schon zu lesen.
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