Zum Kommentar „ Die weiße Wolke“ vom 10. Oktober erreichte uns auch folgender Leserbrief von Wilfried Heppner aus Turnow-Preilack:
In seiner Kolumne hat J.H. richtigerweise auf Risiken für unsere Region hingewiesen, sollte das Projekt „Neue MVA Jänschwalde“ durchgewinkt werden.
Neue MVA sind laut prognos/ Faulstich-Studie nicht nötig. Im Gegenteil, wenn das Kreislaufwirtschaftsgesetz intensiver in den Focus rücken würde betreffs Wiederverwertung, Recycling und Müllvermeidung, könnten schon sehr bald Verbrennungskapazitäten stillgelegt werden. Es ist daher falsch, dass in Zukunft mehr MVA gebraucht werden.
Was die „weiße Wolke“ betrifft, fragt der Kolumnist vollkommen zu Recht, ob das wirklich nur Wasserdampf ist. Mit dem Neubau der MVA wird das Vorsorgeprinzip ausgehebelt, Gesundheits- und Umweltgefahren werden kleingeredet. An dieser Stelle sei an ein Zitat vom Philosophen Hans Jonas erinnert: „Der schlechten Prognose den Vorrang zu geben gegenüber der guten ist verantwortungsbewusstes Handeln im Hinblick auf zukünftige Generationen“. Denn an diese sollte jetzt vorrangig gedacht werden.
Bei Umfragen in Jänschwalde und Heinersbrück hat sich die übergroße Mehrheit der Anwohner gegen die neue von der LEAG geplante Müllverbrennungsanlage (MVA) ausgesprochen.
Aber auch in anderen Anrainer-Gemeinden gibt es starke Kritik an dem Projekt. Viele Anwohner sind vehement gegen den Bau der Anlage. Das ist auch nicht überraschend, denn der „Grenzwert“ für die zumutbare Belastung von Mensch, Flora und Fauna ist schon lange überschritten.
Was hat man den Menschen hier in der Region denn schon alles zugemutet: Dörfer abgebaggert, Heimat verloren. Ein Riesenloch nach dem anderen ist entstanden, um die dringend benötigte Kohle für die Energieversorgung bereitzustellen. Jahrzehntelang Emissionen und Immissionen von Schwermetallen, Feinstaub, Dioxinen und Furanen, PAK…usw.
Das Kraftwerk Jänschwalde zählt zu den „schmutzigsten“ Europas. Genug ist genug. Gesundheit sollte doch immer Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben. Müllverbrennungskapazität ist in Deutschland im Übermaß vorhanden. Die Region hat Besseres verdient, als nur 50 Arbeitsplätze – deren Schaffung sich negativ auf Lebensqualität und Regionalentwicklung auswirken würde.
Was uns hier droht, das hat nichts mit Strukturwandel zu tun. Entscheidungsträger müssen umdenken.
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