Leserbrief: Eine Einladung zur Montags-Demo

Zum Artikel „Prof. Schierack: 2G im Einzelhandel schnell abschaffen“ in unserer Ausgabe vom 5.2.2022 schreibt Lars Schieske, Cottbuser AfD-Direktkandidat, Mitglied im LandTag Brandenburg, einen Leserbrief:
Mit viel Verwunderung habe ich die Äußerungen des Herrn Schierack in diesem Artikel aufgenommen. Er spricht dort von einem „Vertrauensbruch“ und einem „kommunikativen Desaster“.
Das Vertrauen in die deutsche Politik muss dem aufgeweckten Menschen bereits seit März 2020 so langsam verloren gegangen sein. Als das Bundesgesundheitsministerium noch die Meldung über eine Einschränkung des gesellschaftlichen Lebens als „Fake-News“ betitelte und es zwei Tage später einen „Lockdown“ gab.
Hier wurde, von der CDU gestützt, das Fundament zur Zerstörung des Mittelstandes gegossen. Mit den Corona-Soforthilfen sollten diese Unternehmer erstmal ruhiggestellt werden. Doch das böse Erwachen kommt jetzt: diese sogenannten Hilfen werden teilweise von der Landesregierung wieder zurückverlangt. Da stellt sich mir die Frage, ob die Maskendeals der Abgeordneten auch zu einer Rückzahlung führen?
Eine weitere Vertrauensfrage muss an die Gesundheitspolitik gestellt werden. Als Arzt sollte dem Herrn Schierack auch nicht entgangen sein, dass seit 2020, mitten in der angeblich schlimmsten Pandemie, 21 Krankenhäuser geschlossen und über 5700 Betten abgebaut wurden, zum Teil auch in Brandenburg. Wie passt das zur Argumentation der Landesregierung, welche den Gesundheitsschutz ständig vorschiebt. Das ist gelebte Doppelmoral! Diese stelle ich auch beim Herrn Schierack fest, wenn er sich jetzt öffentlich zu den 2G-Maßnahmen im Einzelhandel äußert. Erstens ist er in der Regierungskoalition tätig, welche die Maßnahmen auch entscheidet und zum zweiten hätte er schon im Dezember die Möglichkeit gehabt diese Zwangsmaßnahmen – wie im Übrigen auch alle anderen – zu beenden.
Unsere Fraktion im Landtag hatte einen Antrag mit dem Titel „2G-Regelungen für die Brandenburger Wirtschaft aufheben – Lockdown-Betroffene entschädigen“ eingebracht. Weder Herr Schierack, noch die CDU stimmten diesem Antrag zu. Wie auch alle anderen Fraktionen, stimmte der Landtagsabgeordnete Schierack sogar dagegen!
Sich jetzt öffentlich zu äußern, mit den Worten: „Statt der Durchhalteparolen müssen wir jetzt reagieren und im Einzelhandel die strikten 2G-Regeln schnellstmöglich abschaffen. Sonst gehen in den nächsten Wochen noch viele Existenzen den Bach runter.“ ist an Heuchelei nicht zu überbieten.
Ich lade Herrn Schierack sehr gern mal zu einem Montags-Spaziergang in Cottbus ein, da kann er mit Betroffenen seiner zu verantwortenden Zwangsmaßnahmen sprechen. Das wäre doch mal kommunikativ! Ich jedenfalls rede mit allen Menschen und habe dadurch wahrscheinlich auch einen realitätsnahen Blick auf die Sache.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Leserbrief: Eine Einladung zur Montags-Demo“

  1. Ich suche vergeblich nach Interviews im Netz mit anderen Kandidaten, aber außer einem sehr, sehr ausführlichen Internetauftritt (20 Minuten) mit Herrn Schierack, CDU, ist nichts zu finden. Im gesamten Netzt Fehlanzeige! Interessiert es keinen ÖR- Sender, welche Ziele andere Kandidaten außer dem besagten Herr Schierack verfolgen? Gibt es hier eine Selektion? Das könnte den Verdacht bestätigen, dass der Wähler nur einseitig informiert werden soll. So etwas könnte auch als kanalisierte (im wahrsten Sinne des Wortes) Wahlbeeinflussung gedeutet werden. Nur der, über den man etwas erfährt, weil man ihn zu Wort kommen läßt, hat gute Chancen.
    Zum Kommentar von Herrn Schieske: ich stand selbst kopfschüttelnd 2021 vor dem geräumten Altmarkt, nachdem der Weihnachtsmarkt nun doch endgültig abgesagt wurde und im Gespräch mit den wenigen noch verbliebenen Händlern, die missmutig und zornig ihre Waren einpackten, erfuhr ich u.a. folgendes:

    Die Händler wurden von einem Mitarbeiter der Stadt (Rat der Stadt) über das Verbot, den Verkaufsstand weiterhin betreiben zu dürfen, mit den Worten belehrt: „Und das haben Sie alles den ungeimpften Mördern zu verdanken!“

    Ich hoffe, dieser Mitarbeiter fühlt sich angesprochen. Angesichts der vielen infizierten Geimpften sollte ihm sein Spruch den Schlaf rauben.
    Insofern wundert mich der von Herrn Schiske beschriebene Sachverhalt gar nicht. Das heißt nicht, dass ich darüber nicht empört bin, im Gegensatz zu leider vielen Mitbürgern, denen alles nur noch am A. vorbei geht.

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