Abschied von Professor Rippl
Personen | Von CGA Verlag | 6. Mai 2022Kaum jemand hat so anschaulich wie er schildern können, wie der große Parkschöpfer Fürst Hermann von Pückler seine Seele in das künstlerische Schaffen im Reiche der Natur gelegt hat. Insbesondere Muskau und Branitz waren ein Gärtnerleben lang gleichermaßen Leidenschaft und Herausforderung für Helmut Rippl. Er wird der deutschen Parkfamilie fehlen. Im 97. Lebensjahr ist der Cottbuser am 29. April 2022 gestorben. Am 24. Mai 2022, fast auf den Tag genau fünf Jahre nach seiner hohen Ehrung mit der Lenné-Medaille für sein Lebenswerk, wird er hier auf dem Nordfriedhof seine letzte Ruhe finden.
Helmut Rippl ist in Wittenberg geboren, absolvierte nach dem Abitur eine Gärtnerlehre und studierte dann an der Humboldt-Uni Berlin. Als Dipl.-Gärtner wirkte er städteplanerisch in Eisenhüttenstadt, Potsdam und ab 1955 im Bezirk Cottbus. Er setzte sich als Vorsitzender des Cottbuser Bezirksparkaktivs des Kulturbundes für Parks in Altdöbern, Fürstlich Drehna, Sonnewalde, Lindenau, Kroppen, Kleinkmehlen , Lipsa/ Hermsdorf und andere ein, war von 1974 bis 1982 sinnstiftender Vorsitzender des Zentralen Parkaktivs im Fachausschuss für Dendrologie und Gartenarchitektur des Kulturbundes DDR.
1989 erschien sein großartiges Werk über das gartenkünstlerische Erbe des Fürsten Pückler-Muskau, 1995 eine überarbeitete Auflage, in die er auch Aufsätze von Anne Schäfer (Branitz), Heinrich Hamann (Babelsberg) und Werner Manno (Muskau) aufnahm. Der Autor hatte sich inzwischen den Bergbaufolgelandschaften zugewandt; er wurde als Initiator Mitglied im Gründungskuratorium der IBA Fürst-Pückler-Land. Rippls „Allee der Steine“ wurde in Großräschen zu einem unvergänglichen Denkmal für den Visionär. Für den Park Bad Muskau führte sein Bemühen um die UNESCO-Aufnahme zum Erfolg. Die Berliner Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur ehrte den Nestor der Branche 2017 mit der Lenné-Medaille. Schon zuvor hatte ihm das Land Brandenburg für seine außerordentlichen Verdienste um die ostdeutsche Gartenkunst mit dem seltenen Titel eines Professors ehrenhalber angemessen gedankt. Im Jahr 2000 schrieb ihn seine Heimatstadt Cottbus in ihr Ehrenbuch ein. Prof. Helmut Rippl hinterlässt seine Frau Christa Rippl, eine angesehene Grafikerin und Textilgestalterin. Beide haben drei gemeinsame Kinder. H.
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