Mit der richtigen Bewerbung bei Arbeitgebern punkten

Tipps für den Aufbau des Anschreibens und was in den Lebenslauf gehört.

Bewerbung
Das Vorstellungsgespräch wird genutzt, um sich kennenzu- lernen, der Bewerber will wissen welches seine zukünftigen Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten sind – und genauso will der zukünftige Arbeitgeber wissen, passen die Fähigkeiten und Qualifikationen zu der ausgeschriebenen Stelle. Foto: iStock

Region (MB). Die Bewerbungsunterlagen sind der erste Eindruck, den Bewerber vermitteln. Immer weniger Bewerber achten jedoch auf ordentliche Bewerbungsunterlagen. Das kann letztlich den potentiellen Traumjob kosten.
In eine vollständige (oder auch „aussagekräftige“) Bewerbung gehören: Anschreiben, eigenhändig leserlich unterschriebener Lebenslauf (mit Foto) und Kopien der Zeugnisse und Bescheinigungen über Praktika, Weiterbildungen und Ähnlichem.
Das Anschreiben
Mit dem Anschreiben, als separates A4-Blatt, wird die Bewerbung begonnen – es soll Interesse beim Arbeitgeber wecken und neugierig auf den Bewerber machen. Hier wird kurz und knapp zusammengefasst warum der Bewerber ein Gewinn für die Firma ist und welche Stärken, Fähigkeiten oder auch Erfahrungen er dafür mit in das Unternehmen einbringt.
Die Anschreiben sollten immer individuell verfasst und sich auf die unterschiedlichen Unternehmen und Stellen beziehen. Und Achtung: Vor dem Absenden Prüfen, ob das Anschrieben auch zum Adressaten auf dem Briefumschlag passt – es ist überaus peinlich eine Bewerbung an den falschen Personaler zu schicken!
Der formale Aufbau umfasst Briefkopf
Orts- und Datumsangabe
Betreffzeile
Persönliches Anschreiben
Grußformel und Unterschrift
Hinweis auf Anlagen

Jedes Anschreiben beginnt mit der Begrüßung bzw. Anrede „Sehr geehrte(r)…“.
Es ist gut zu wissen wer der Ansprechpartner ist. Diesen entnehmen Sie der Stellenanzeige oder fragen direkt im Unternehmen nach.
Danach folgt ein Komma und eine Leerzeile, anschließend wird klein weitergeschrieben.
Als Standard für die Einleitung empfiehlt sich “hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle…” oder “mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen”. Kreativer ist jedoch, wieso genau dieses Unternehmen ausgewählt wurde – zum Beispiel durch ein Praktikum, eine Empfehlung oder Ähnliches.
Anschließend folgt die fachliche Qualifikation bzw. die berufsbezogenen Fähigkeiten (aktueller Arbeitsplatz, derzeitigen Aufgaben, erforderlichen Qualifikationen, etc.) mit Bezug auf die ausgeschriebene Stelle. Hier sollte herausgestellt werden, welche Eigenschaften und Qualifikationen des Bewerbers zum Unternehmen und zur Stelle passen.
Im nächsten Abschnitt folgen die persönlichen Stärken und sozialen Kompetenzen (Soft Skills). Diese sollten möglichst nicht aneinander gereiht, sondern sinnvoll und auch notwendig für die gewünschte Stelle sein.
Das Anschreiben wird mit den Gehaltsvorstellungen (wenn es laut Stellenanzeige gewünscht ist) und der Aufforderung, sich bei dem Bewerber zu melden, beendet. Zum Beispiel „Ich freue mich auf ein Vorstellungsgespräch…“ ist ein guter Abschluss.
Nach einer Leerzeile folgen die Grußformel, darunter die eigenhändige Unterschrift und der Name in Druckbuchstaben.
Ganz am Ende des Anschreibens steht der Vermerk „Anlagen“, als Hinweis auf noch folgende Anlagen wie zum Beispiel den Lebenslauf.
Der Lebenslauf
Weiter geht es mit dem tabellarischen Lebenslauf. Dieser sollte zusammenfassend und vor allem übersichtlich und sachlich gestaltet sein.
Zu Beginn werden Angaben zum Bewerber aufgelistet, also der Vor- und Nachname, die vollständige Anschrift, Kontaktdaten wie Festnetz- oder Mobiltelefonnummer und E-Mail-Adresse, Geburtsort und -datum, gegebenenfalls auch der Familienstand und die Anzahl der Kinder.
Das Bewerbungsfoto findet daneben seinen Platz. Es ist kein Muss, empfiehlt sich aber, da so ein besserer erster Eindruck vermittelt wird. Wer sich für ein Bewerbungsfoto entscheidet, sollte dieses am besten beim Fotografen machen lassen.
Wenn ein Deckblatt mit Bewerbungsfoto erstellt wird, entfällt es beim Lebenslauf.
Nun folgen der berufliche Werdegang, Schulbildung und Weiterbildungen. Am besten wird mit der jüngsten Tätigkeit bzw. aktuellen Position begonnen (es geht aber auch chronologisch). Bei der Datierung empfehlen sich Monats- plus Jahresangaben (MM/JJJJ). Wichtig sind der vollständige Name der Firma mit Ort und die besetzte Position mit kurzen Angaben zu den geleisteten Aufgaben und Verantwortlichkeiten.
Darunter folgen die besonderen Qualifikationen wie zum Beispiel Computer- und Sprachkenntnisse sowie die Fahrerlaubnis für PKW, LKW oder auch Stapler- und Maschinenscheine.
Anschließend folgen weitere Interessen und Hobbys oder auch ehrenamtliche Tätigkeiten.
Am Ende des Lebenslauf wird mit Ort, Datum, Vor- und Zunamen unterschrieben.
Besonders wichtig: die gesamte Bewerbung sollte noch einmal von einem Aussenstehenden Korrektur gelesen werden um peinliche Fehler zu vermeiden.
Zeugnisse und Bescheinigungen
Wenn Anschreiben und Lebenslauf fertig gestellt sind, können die erforderlichen Bescheinigungen angefügt werden. Wichtig sind hierbei natürlich (Kopien der) Abschluss- und Ausbildungszeugnisse, Praktikums- oder Arbeitszeugnisse, Bescheinigungen über absolvierte Weiterbildungen oder Kurse. Wenn alle Unterlagen zusammen sind, werden diese wiederum nach Aktualität sortiert.

Eine postalische Bewerbung sieht besonders schön aus, in dafür vorgesehenen Mappen und Ordnern. So kann es auch nicht passieren, das Knicke oder Flecke darauf gelangen.

Das Vorstellungsgespräch
Wenn nun die erste Hürde gemeistert wurde und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erfolgte, kommen viele Fragen und noch mehr Nervosität über den Bewerber. Deshalb ist eine gute Vorbereitung entscheidend – auch für die eigene Selbstsicherheit. Der Bewerber sollte sich über das Unternehmen und den Gesprächspartner gut informieren, eigene Fragen überlegen die gern gestellt werden sollen, ein passendes Outfit fürs Vorstellungsgespräch aussuchen und die Anfahrt zum Unternehmen genau planen.
Der Bewerber sollte die eigene Persönlichkeit gut reflektieren, das heißt vor dem Gespräch sollten grundlegende Fragen geklärt sein: „Was kann ich?“ und „Was will ich?“ Der Personalentscheider will den Bewerber kennen lernen und in dem Gespräch in Erfahrung bringen ob die Fähigkeiten und auch die Persönlichkeit in das Unternehmen passen. Deshalb ist es wichtig beim Vorstellungsgespräch authentisch und ehrlich zu sein. Übertreibungen sind nicht hilfreich.
Genauso erfährt der Bewerber im Idealfall, welche Aufgaben ihn erwarten und welche Anforderungen gestellt werden.
Auch bei der Kleidungswahl ist Authentizität, in einem gewissen Maß, wichtig. Jogginghosen und knallige T-Shirts sollten im Schrank bleiben. Es ist wichtig sich wohl zu fühlen, aber trotzdem die Kleidung passend zur Anstellung zu wählen. Immer wieder werden die Schuhe und Socken vernachlässigt – dunkle Socken und elegante Schuhe sind immer angemessen.
Die Haare sollten gewaschen und auch ordentlich gekämmt sein.
Frauen sollten bei Bewerbungsgesprächen keine Miniröcke, tiefe Ausschnitte, durchsichtige Oberteile und Kleider tragen. Dezenteres MakeUp und wenig Schmuck werden eher empfohlen. Bei Männern sind unter anderem kurze Hosen, weiße Socken und auffälliger Schmuck nicht angemessen.
Wenn das Bewerbungsgespräch nun eine bis zwei Wochen her ist und der Arbeitgeber sich bisher nicht gemeldet hat, empfiehlt es sich freundlich beim Gesprächspartner nachzufragen. Dieses Telefonat erhöht unter Umständen sogar die Chance auf die gewünschte Stelle. Denn mit diesem Anruf wird echtes Interesse signalisiert.

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