Vierbeiner sollten vor Krankheitserregern geschützt werden / Viele Erreger sind tödlich.
Region (MB). Man kann seinen Hund gegen eine Reihe von Krankheiten impfen lassen, aber genau wie in der Humanmedizin tauchen auch in der Tiermedizin immer wieder Fragen nach der Notwendigkeit, nach dem Sinn und nach eventuellen Nebenwirkungen auf.
Das Tier schützen
Die Krankheiten, gegen die normalerweise geimpft wird, können alle tödlich enden, besonders bei sehr jungen oder sehr alten Hunden oder bei Tieren, die durch andere Krankheiten oder Parasitenbefall geschwächt sind. Noch dazu handelt es sich bei den meisten Erregern um Viren, und es ist der Medizin bis heute nicht gelungen, Viruskrankheiten ähnlich erfolgreich zu bekämpfen, wie es bei bakteriellen Erkrankungen mit den Antibiotika möglich ist. Daher ist es sinnvoll, sein Tier in die Lage zu versetzen, mit bestimmten Krankheitserregern fertig zu werden, ohne erst krank zu werden, rät der Tierschutzverein München.
Und noch ein Punkt ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig: Je mehr Tiere einer Population geimpft sind, desto weniger haben Krankheitserreger die Möglichkeit, sich auszubreiten und Tiere zu befallen, die noch zu jung zum Impfen sind oder wegen irgendwelcher Umstände nicht geimpft werden können.
Auffrischung
Die jährliche Wiederauffrischungsimpfung ist erforderlich, da die Fähigkeit, Antikörper zu bilden, mit der Zeit nachlässt und der Körper wieder an diese Fähigkeit “erinnert” werden muss. Nicht bei allen Erregern ist diese “Erinnerung” schon nach 12 Monaten erforderlich, aber im täglichen Umgang hat es sich erwiesen, dass der Jahresabstand sinnvoll ist, da er einen klaren Rhythmus schafft und es einfacher ist, das Impfungschema zu standardisieren.
Nach der Impfleitlinie vom Bundesverband der deutschen Tierärzte ist die Auffrischungsimpfung gegen manche Krankheiten erst in einem längeren Zeitabstand wieder notwendig. Berücksichtigt werden müssen auch eventuelle Auslandsaufenthalte und die jeweiligen Einreisevorschriften für die Tiere. Wichtig ist, das individuelle Impfschema für das Tier mit dem Tierarzt abzustimmen, da der Impfrhythmus außerdem vom Impfstoff (Herstellerempfehlung) abhängig ist und nicht grundsätzlich generalisiert werden kann.
Selbst wenn die Auffrischungsimpfung erst nach einem längeren Zeitabstand wieder fällig ist, sollten Tierbesitzer auch mit ihren augenscheinlich gesunden Schützlingen einmal jährlich den Tierarzt für einen Gesundheitscheck aufsuchen. Hierbei können viele Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden, wie beispielsweise Zahnprobleme, im Frühstadium erkannt und behandelt werden.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Man muss unterscheiden zwischen normalen und überschießenden Nebenwirkungen. Zu den normalen Nebenwirkungen gehören Müdigkeit für einige Tage und Schwellungen und geringe Schmerzen an der Impfstelle, die einige Tage bis zu zwei Wochen anhalten können. In dieser Situation sollte man seinen Hund schonen und Alles etwas ruhiger angehen lassen.
Zu den überschießenden Nebenwirkungen zählen vor allem allergische Reaktionen gegen Bestandteile des Impfstoffes, nicht nur gegen die Erreger, sondern auch gegen Konservierungs- oder Hilfsstoffe. Allergische Reaktionen äußern sich als Juckreiz an der Impfstelle oder am ganzen Körper, als unterschiedlich starke Schwellungen an einzelnen Körperteilen oder im schlimmsten Fall in Schockzuständen.
Diese Reaktionen treten in der Regel in den ersten Stunden nach der Impfung auf. Wenn man bei seinem Tier eine allergische Reaktion bemerkt, sollte man sich sofort mit seinem Tierarzt in Verbindung setzen.
Generell sollten akut kranke oder stark verflohte oder verwurmte Tiere nicht geimpft werden, um einem bereits geschwächten Organismus nicht auch noch die Auseinandersetzung mit einem oder mehreren Krankheitserregern zuzumuten. In so einem Fall sollten erst die bestehenden Krankheiten behandelt werden und wenn der Hund dann wieder fit ist, kann er auch die Impfung gut vertragen. Etwas anders sieht die Sache aus bei chronischen Krankheiten wie Gelenkbeschwerden, Haut-, Nieren-, Herz- und Leberkrankheiten oder Hormonstörungen wie z. B. Diabetes. Bei diesen Grundleiden kann in der Regel nach sorgfältiger Untersuchung normal geimpft werden.
Wie häufig sollte man einen Hund impfen lassen?
Bei fast allen Impfungen muss der Impfschutz in Form einer sogenannten Grundimmunisierung aufgebaut werden. Diese erfolgt in Form von zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen und kann ab dem Alter von acht Wochen durchgeführt werden. Eine Ausnahme bildet die Tollwut, deren Grundimmunisierung mit einer einmaligen Impfung durchgeführt wird. Auffrischungs-
impfungen erfolgen in der Regel jährlich als Mischimpfungen. Geimpft werden kann gegen Staupe, Zwingerhusten, Tollwut, Leptospirose, HCC (Leberentzündung), Welpensterben oder Borreliose.
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