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15 Konzepte für das Kraftwerk Jänschwalde

Region | Von | 23. September 2016

Der Student Omer Kalid aus Pakistan entwarf diese Zukunftsvision für das Kraftwerk Jänschwalde. Im Kern geht es hier darum, ein Zentrum für Hydrotechnologien und Aquakultur zu errichten. Die ganze Welt soll hier lernen, wie Landstriche wieder gesunden können. Wasser richtig eingesetzt ist dabei sowohl Basis neuer Industrien als auch Gelegenheit zur Erholung

Der Student Omer Kalid aus Pakistan entwarf diese Zukunftsvision für das Kraftwerk Jänschwalde. Im Kern geht es hier darum, ein Zentrum für Hydrotechnologien und Aquakultur zu errichten. Die ganze Welt soll hier lernen, wie Landstriche wieder gesunden können. Wasser richtig eingesetzt ist dabei sowohl Basis neuer Industrien als auch Gelegenheit zur Erholung

Studentenarbeiten zeigen, dass der Industriekomplex auch in ein Kultur-, Wirtschafts- oder Wissenschaftszentrum umgewandelt werden könnte / Chancen für Beschäftigung bieten sich, wenn heute das Heft des Handelns in die Hand genommen wird

Region (mk). Dass sich die Lausitz im Strukturwandel befindet und damit auch das Kraftwerk Jänschwalde einst Geschichte sein wird, ist unbestritten. Doch was steckt hinter dem Begriff Strukturwandel? Das Ende der Braunkohle-Industriearbeitsplätze in der Region? Für den Raumplaner Professor Peter Droege von der Universität Liechtenstein ist der Lausitzer Strukturwandel keineswegs etwas, das Sorgenfalten bereiten müsse. Es sei denn, niemand nimmt das Heft des Handelns in die Hand. Der Professor hat zusammen mit seinen internationalen Studenten gehandelt und die Peitzer Region rings um das Kraftwerk Jänschwalde aufgesucht. Im Ergebnis sind 15 Konzepte entwickelt worden, was aus dem Kraftwerk werden kann. Wie Arbeitsplätze entstehen. In Peitz wurden die Konzepte vorgestellt.
„Jetzt braucht es Macher“, sagt der Professor. Wer Ansprechpartner ist, wird ihm nicht klar. Kommunale Vertreter interessierten sich sehr für die Konzepte, allerdings fehlte ein Vertreter des Landes Brandenburg. „Fakt ist, dass weder Peitz noch Cottbus diesen Wandel allein stemmen können“, sagt der weltweit geschätzte Experte. Dabei muss bereits heute gehandelt werden. Nach seiner Erfahrung dauert die Umsetzung solcher Projekte bis zu 20 Jahre. Soll es zu keinem Strukturbruch kommen, müssen zeitnah die Ärmel hochgekrempelt werden.
Was sind das nun für 15 Konzepte? Wie der Professor erklärt, haben sich die Studenten mit Wasser, Landschaft, Kultur, Industrie und Energie mit fünf Themengebieten beschäftigt.
Wasser
Ein Konzept sieht vor, die Spree zu regenerieren. Auf dem Kraftwerksgelände könnten demnach aktive Wasserbehandlungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dabei wird das Kraftwerk dem Wassertourismus, der Forschung und der Industrie gewidmet. Ebenfalls mit der Umwelt beschäftigt sich die Vision, aus dem Kraftwerk eine Zone für ökologische Industrien, die auf der Säuberung des Bodens und des Grund- wie Oberflächenwassers aufgebaut ist, entstehen zu lassen. Diese Strategie sieht vor, die Restlöcher nicht in Seen sondern in Moor- und Feuchtgebiete zu verwandeln.
Landwirtschaft
Als Landwirtschaftsgebiet sieht eine andere Studentin die ehemaligen Cottbuser Tagebaugebiete. Besucher können hier lokale Anbaumethoden erforschen. Karpfenzucht wird mit einem Fokus auf organische Bierproduktion verknüpft. Mikrobrauereien mit gemütlichen Schänken, Biergärten, Restaurants und Bauernhöfen breiten sich so aus, wie anderswo Weingebiete. Dazwischen sollen Wälder, Seen und Biologische Hopfenfelder die Brauereien versorgen. Dabei dienen die Kühltürme und Öfen als Kulturzentrum, Brauerei und Biogasanlage. Die Wärme wird zur Pilzzucht und Laichentwicklung genutzt.
Kultur
Auch in ein kulturelles Zentrum der Region könnte sich das Kraftwerk verwandeln. Menschen die sich mit Kunst und Kultur beschäftigen, könnten hier ihren Arbeitsplatz finden.
Auch die Idee, das Gelände für einen Freizeit- und Erlebnispark mit Achterbahn, Riesenrad, Amphitheater, Musikhalle, Aussichtsturm oder Bungy-Jumping zu nutzen, gibt es.
Industrie  
Rund 10 000 Arbeitsplätze in den Bereichen Forschung, Produktion und Umwelt-Management sieht das Konzept der Bio-Wirtschaft vor. Das neue „Lokale Bio-Industrie-Zentrum“ wird durch ein Waldgebiet, erneuerbaren Energiepark, Wälder- und Sumpfgebiete sowie einen See mit öffentlichen Gärten, Bootshäusern und Erholungseinrichtungen unterstützt. Konzentriert werden soll sich dabei auf die Herstellung von Holz- und Zellstoff-basierten Produkten.
Auch in der Technologie könnte die Zukunft liegen. Als Modellregion der Grünen Energie in Deutschland sollen Anreize für Firmen geschaffen werden, leistbare und erneuerbare Energietechnologien- und Systeme zu entwickeln. Moderne Wohn- und Arbeitswelten für hochqualifizierte Spezialisten der Energiewissenschaft und des Ingenieurswesens könnten auf dem Kraftwerksgelände entstehen. Zudem soll ein Start-up Center gegründet werden, welches lokale Unternehmer ausbildet und unterstützt.
Ebenfalls als Vorreiter könnte der Standort für eine große
E-Mobilitäts-Entwicklungs- und Produktionsanlage stehen. Hier liegt der Fokus auf neuen Hochgeschwindigkeitsnetzwerken im Ausbau der ICE-Verbindung von Berlin nach Breslau und der Entwicklung der weltersten E-Mobilitätsregion mit elektrischen Fahrzeugen und Schnellladesystemen.
Energie
Idee ist hier, einen Erlebnispark für Erneuerbare Energien zu schaffen, der zugleich unterhaltsamer Erholungsraum wie funktionierendes Solar- und Biomassekraftwerk ist. Zudem werden auch Nahrungsmittel für die Region angebaut. Die Kühltürme verwandeln sich in ein gigantisches vertikales Gewächshaus, eine Mega-Konzerthalle, einen Einkaufspalast sowie in ein Museum des ehemaligen Kraftwerks. Ein Solarkomplex soll Arbeitsplätze schaffen. Beschäftigungsmöglichkeiten könnte auch die Biokohle-Industrie bieten.
Neben einer Produktionsanlage soll der Kraftwerk-Komplex Forschungs- und Entwicklungsgelegenheiten integrieren.



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