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„Bis alles sicher ist, haben wir weiter die Verantwortung

Cottbus | Von | 31. Dezember 2015

Im Licht der Fluter erstrahlte die Förderbrücke F34-27 bei der feierlichen Verabschiedung des letzten Kohlezuges aus dem Tagebau Cottbus-Nord ein letztes Mal. Noch in diesem Monat wird sie für die Sprengung vorbereitet Fotos: Mathias Klinkmüller

Im Licht der Fluter erstrahlte die Förderbrücke F34-27 bei der feierlichen Verabschiedung des letzten Kohlezuges aus dem Tagebau Cottbus-Nord ein letztes Mal. Noch in diesem Monat wird sie für die Sprengung vorbereitet Fotos: Mathias Klinkmüller

Tagebauleiter Dietmar Junker erklärt, wie es im Tagebau Cottbus-Nord weitergeht:
Ein Jahr, nachdem 1981 der erste Kohlezug im Tagebau Cottbus-Nord Richtung Kraftwerk Jänschwalde fuhr, hat auch Dietmar Junker hier seine Arbeit als Technologe aufgenommen. Seit zehn Jahren ist er Leiter der Tagebaue Cottbus-Nord und Jänschwalde. Im Interview erklärt der 59-Jährige, warum er stolz auf die hier verbrachte Arbeit ist.
Herr Junker, der letzte Kohlezug hat den Tagebau vor Weihnachten verlassen. Was ging Ihnen da durch den Kopf?
D. Junker: Vom Gefühl bin ich hin und hergerissen. Einerseits habe ich hier meine Lebensarbeitszeit verbracht. Auf der anderen Seite bin ich als Cottbuser neugierig, wie der künftige See aussehen wird. Die Spannung ist groß, den See mit eigenen Augen zu erleben. Bis 2025 ist der See geflutet und die Zeitschiene somit überschaubar. Ich freue mich einfach, dass eine Einhunderttausend-Einwohner-Stadt einen so großen See bekommt. Da bin ich als Cottbuser sehr stolz. Mir geht zudem durch den Kopf, was ich im Tagebau mit meinen Kollegen erlebt habe. Ich danke allen, die hier gearbeitet haben. Dass dies der erste Tagebau ist, der nach der Wende planmäßig außer Betrieb geht, ist den Bergleuten und den Mitarbeitern der Verwaltung zu verdanken.
Was passiert jetzt noch in diesem Tagebau?
Es greift der Abschlussbetriebsplan. Die Förderbrücke F34 wird ab der zweiten Januarhälfte für die Sprengung vorbereitet, die Gleise werden zurückgebaut, die Uferbereiche abgeflacht, die Rand-und Kippenflächen nutzbar gemacht, die Wassertiefe von mindestens zwei Metern gesichert, die Grubenauffahrt aufgefüllt und vieles mehr, ist jetzt anzupacken.
Bis wann wird Vattenfall hier noch im Tagebau verantwortlich sein?
Bis alles sicher ist, haben wir weiter die Verantwortung. Die Aufsicht über alle Arbeiten des Abschlussbetriebsplanes haben  die Mitarbeiter des Bergbaubetreibenden und das Bergamt. Bis zur vollständigen Flutung im Jahr 2025 sind wir also auf jeden Fall noch in der Verantwortung.
Die Ausfahrt des letzten Kohlezuges stand unter dem Motto Schichtwechsel. Was heiß das?
Das wir jetzt nach der Auskohlung mit der Gestaltung des Tagebaugeländes beginnen. Wobei dieser „Schichtwechsel“ bereits vor 14 Jahren startete. Da haben wir mit der Gestaltung begonnen. Der erste Spatenstich für den Cottbuser Ostsee erfolgte im Jahr 2009 und die Rütteldruckverdichtung läuft seit 2011 und wird 2019 abgeschlossen sein. Das unterscheidet diesen Tagebau auch von anderen, die beendet wurden. Dieser wird wie gesagt planmäßig beendet. Daher braucht sich niemand Sorgen über Rutschungen zu machen. Die Zeitschiene für die Gestaltung des Sees läuft so auch planmäßig.
Was passiert mit den Mitarbeitern?
Das wichtigste für mich als Leiter war, dass alle Kollegen unterkommen. Seit fünf Jahren arbeiten wir daran. Viele Kollegen sind jetzt im Tagebau Nochten-Reichwalde. Auch Vorruhe-Regelungen haben gegriffen.
Oberbürgermeister Holger Kelch hat auf der Barbarafeier eine Bundesgartenschau-Vision angekündigt. Was halten Sie davon?
Cottbus ist durch die BuGa 1995 und Energie Cottbus im Bundesgebiet bekannt geworden. Daher halte ich diese Idee für zielführend und kann mir eine BuGa am Cottbuser Ostsee sehr gut vorstellen.

Lieben Dank für das Gespräch.
Es fragte Mathias Klinkmüller



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