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Grüne Liga bangt um Pinnower See

Region | Von | 12. März 2021

Düsteres Szenario: Füllt sich der Cottbuser Ostsee erst in 44 Jahren?

Pinnower See

Erinnerung an „Radeln & Rasten“ im „Märkischen Boten“: Traumkulisse Pinnower See vor zwölf Jahren. Der Rückgang des Wasserspiegels war schon im Gespräch, aber noch nicht wirksam. Foto: Archiv

Region. René Schuster, Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA, spricht von „einer verheerenden Bilanz“ für den Bergbau: „Am Pinnower See zerstört die LEAG ein seit Jahrzehnten intensiv genutztes Erholungsgebiet, während sie mit der Flutung ihres als Ostsee hochgejubelten Tagebauloches nicht vorankommt.“ Sein Umweltnetzwerk fordert klare Konsequenzen aus dem vom Braunkohletagebau verursachten Wasserverlust im Pinnower See.
„Nach jahrelanger Verschleierungsversuchen der LEAG“, so Schuster, hatte das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe im Jahr 2018 den zunehmenden Einfluss des Tagebaues Jänschwalde auf den Pinnower See amtlich festgestellt. In einer bergrechtlichen Anordnung wurde die LEAG verpflichtet, durch Wassereinleitung zumindest den Seewasserstand des Jahres 2010 wieder herzustellen. Das sollte im Frühjahr 2021 erreicht sein. Nach aktuellen Berichten sieht die Behörde dafür keine Chance mehr.
Für das LEAG-Projekt Cottbuser Ostsee zeichnet das Netzwerk ein düsteres Szenario: In zweieinhalb Jahren seit Flutungsbereitschaft konnten dort nur fünf (!) Prozent der letztlich nötigen Wassermenge eingeleitet werden. Die GRÜNE LIGA fordert die LEAG auf, auf unseriöse Erfolgsmeldungen zur Seeflutung zu verzichten.
Schuster mahnt: „Wenn das Grundwasser für eine Aufhöhung des Wasserspiegels nicht zur Verfügung steht, muss die Ursache des Wasserentzuges gestoppt werden – das ist eindeutig der Tagebau. Statt verzweifelt nach politisch bequemeren Ursachen zu suchen, müssen die Behörden klare Konsequenzen ziehen.“ Bei der Flutung am Ostsee komme es nicht auf den von der LEAG-Propaganda bemühten Wasserstand am tiefsten Punkt des Sees an („52 Prozent, bezogen auf die aufzufüllende Wasserhöhe seit Flutungsbeginn“), sondern auf die aufzufüllende Wassermenge. Zur Zeit stehen 0,5 Kubikmeter Spreewasser pro Sekunde zur Verfügung. Allerdings bestehen am Ende des Winters normalerweise die besten Chancen auf gute Flutungsmengen. Wenn die eigentlich geplanten fünf Kubikmeter pro Sekunde jetzt nicht erreicht werden, ist auch im Sommer nicht damit zu rechnen. Aus der Spree sind bislang 13,5 Millionen Kubikmeter in den „Cottbuser Ostsee“ geleitet worden. So dümpelt das Vorhaben bei etwa fünf Prozent der insgesamt erforderlichen 256 Millionen Kubikmeter (Seevolumen plus aufzufüllender Porenraum) hin. „Wenn die Flutung in diesem Tempo weitergeht, dauert sie noch fast 44 Jahre“, konstatiert René Schuster. Das der See- Genehmigung zugrunde liegende „Trockenszenario“ geht von drei Jahren ohne Flutung und anschließend vier Jahren nahezu unbegrenzt verfügbaren Flutungswasser aus. Es gibt aktuell keine Anzeichen dafür, dass in den Winterhalbjahren 2022 bis 2025 durchgehend mit fünf Kubikmetern pro Sekunde geflutet werden kann. Damit sind deutliche Verzögerungen bei der Flutung des Sees praktisch unausweichlich.
„Dass aus Gründen der Standsicherheit Grundwasser in den See gepumpt wird, erhöhe zwar den Wasserstand im Randschlauch, verlagert das Wasserdefizit aber nur in das Umfeld des Sees und trägt zur Auffüllung des Defizits nicht bei“, schließt die Überlegung der GRÜNE LIGA-Experten.

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