Tagebau-Ungewissheit überschattet den Neujahrsempfang der Stadt und des Amtes:
Peitz (mk). Sekt gab es für alle Gäste des Peitzer Neujahrsempfangs gleich zu Beginn des Abends. Sektlaune wollte aber nicht so richtig aufkommen- zumindest nicht in den Reden der Amtsdirektorin Elvira Hölzner und des Bürgermeisters Jörg Krakow. Zu tief liegt der Schatten des Vattenfall-Gewerbesteuerverlustes auf dem Amt und der Stadt. „Ich warne davor, die Fehler der Wende zu wiederholen und die Jugend ziehen zu lassen. Die Zukunft hängt vom Schicksal der Menschen unter 25 Jahre ab“, erklärt die Amtsdirektorin, welche in dem Reserve-Kompromiss einen Kuhhandel mit der Lausitz sieht. Der Bürgermeister skizziert mit dem Verzicht der Arbeiten an der Rathaus-Fassade, an der Amtsbibliothek sowie Straßen aber auch mit der Kürzung der Mittel für kulturelle Maßnahmen erste Folgen der Steuerverluste. Landrat Harald Altekrüger erklärte, dass die Energiewende die Kommunen knallhart getroffen hat und noch keine Entwarnung in Sicht ist. Eine erfreuliche Botschaft brachte er auch mit. So gibt es für die Sanierung von Radwegen ein Programm, welches eine achtzigprozentige Förderung ermöglicht. Die Kommunen müssen als Baulastträger den Förderantrag stellen.
Trotz der Haushaltsituation präsentierten sich der Bürgermeister und die Amtsdirektorin keineswegs allein als Zauderer sondern auch als Anpacker. Mit dem künftigen Malxe-Center sollen nicht nur neue, attraktive Einkaufsmöglichkeiten geschaffen und neue Unternehmer angelockt, sondern auch das angrenzende Fischerfestgelände ganz neu gestaltet werden. Da ein Saal fehlt, will die Stadt auch das ehemalige Filmtheater erwerben. Erfreulich ist zudem die Entwicklung der Teichland-Stiftung, die einen hervorragenden Beitrag zur Förderung des Vereinslebens leistet, erklärt Elvira Hölzner. Zukünftig möchte sich die Festungsstadt auch stärker als Fischerstadt präsentieren. Auf dem Empfang erfolgte der Spendenaufruf für die Anschaffung von Karpfen, die im Kreisverkehr schwebend als Werbeträger die regionale Verbundenheit mit der Fischzucht betonen sollen. Kosten:12 000 Euro. Menschliche Werbeträger gibt es zuhauf. Für ihr soziales Engagement ausgezeichnet wurden: Michael Kohde vom Peitzer Angelverein, die Seniorenbeauftragte Marlies Lobeda, Angelika Sedlick vom Verein zur Wiedereingliederung von Randgruppen in die Gesellschaft sowie die Familie Minetzke. Die Familie wurde im Auftrag der Ministerpräsidentin von Nordrhein Westfalen, Hannelore Kraft, geehrt. Nach einem Herzinfarkt verunfallte ein Autofahrer direkt vor ihnen. Die Herzdruckmassage der Familie rettete sein Leben.
Mit dem goldenen Wappen der Stadt wurde Fritz Tappert ausgezeichnet. Er gilt als Kümmerer um die Geschichte der Stadt. Für sportliche Leistungen wurde die SG Eintracht Peitz geehrt.
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