Zuvor Spektakel in Schrothscher Tradition / Brandenburgische Gespräche als Sonderformat / Musikalisch „Reform & Revolution / Stummfilme in Ströbitz.
Cottbus (hnr.) Mit einem Festkonzert und, wie Intendant Märki formuliert, „einem Spektakel in Schrothscher Tradition“ drinnen und auch draußen will das Ensemble am 3. Oktober das Wendejahr vom Mauerfall bis zur Wiedervereinigung unter Brechts Wort „Anmut sparet nich noch Mühe!“ Revue passieren lassen und Nach-
denken über Zukunft stiften.
Eröffnet wird die Spielzeit gut drei Wochen später. Ballett, Schauspiel, Musiktheater und Philharmonisches Orchester präsentieren sich dann in drei Premieren. Mit „Nur ein Wimpernschlag“ gratuliert Choreograf Oliver Preiß mit Soli und Pas de Deux auf Abstand dem Ballettdirektor zum 15jährigen Jubiläum am Haus. Das Schauspiel befasst sich mit dem Stoff des Buches „Umkämpfte Zone“ von Ines Geipel, den der neue Hausautor Armin Petras (2006-13 Intendant am Maxim-Gorki-Theater Berlin) bearbeitet hat. Das Musiktheater bringt Tschaikowskis selten gespielte Oper „Mazeppa“ (Regie Andrea Moses), eine Fabel unter anderem über Umstürze und die Rolle der Massen dabei.
Die Oktober-Projekte – Spezial und Eröffnungswochenende – deuten Trends des Neubeginns an: Erstens die Kleinformatigkeit wegen notwendiger Hygieneanforderungen, zweitens die Ostorientierung, der sich offenbar alle Sparten und neu hinzugekommenen Vorstände verschrieben haben, um dem Standort gerecht zu werden. Schauspieldirektorin Ruth Heynen hat zudem die Kooperation zum neuen Lausitz Festival gefunden und mit dem Luxemburgischen Künstler Filip Markiewicz ein Crossover für Installation, Schauspiel, Tanz und Musik im Hangar 5 des Flugplatzes vorbereitet. Dem entspricht auch die erste Ausgabe des Formats „Brandenburgische Gespräche“ am 2. Oktober mit Zeithistoriker Ilko-Sascha Kowalczuk und Psychoanalytikerin Annette Simon. Weitere Premieren plant das Schauspiel für den 31. Oktober mit „Knochen“ von Jonas Corell Petersen in der Kammerbühne, dem Familienstück „Mio, mein Mio“ von Astrid Lindgren am 11. Dezember und am 20. Februar (dann schon maskenfrei?) „Solaris“ nach Stanislaw Lem.
Opernfreunde dürfen sich auf Bizets „Carmen“ freuen, womit Intendant Märki sich als Regisseur vorstellt. Im April gibt es „Salome“ von Strauss in der Regie der neuen Oberspielleiterin. Lehars „Lustige Witwe“ davor kommt in der Regie von Felix Seiler, musikalische Leitung Johannes Zurl.
Das Ballett hatte ein Strawinsky Programm fertig, als Corona im März das Haus schloss. Die Ballette von Adriana Mortelliti, Uwe Scholz und Nils Christe stehen für dem 13. Marz neu im Programm. Acht Philharmonische Konzerte stellt GMD unter das Thema „Reform & Revolution“. Mit Brahms, Mahler und Schönberg startet die Reihe am 18./20. Oktober.
Für die Theaterscheune Ströbitz sind Stummfilme geordert, wozu Varieté – gern auch mit lokalen Laien – geboten werden soll.
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