400 Experterten bei 1. Wasserkonferenz Lausitz in Cottbus

BTU und Wasser-Cluster Lausitz e.V. richten kommenden Freitag die 1. Wasserkonferenz Lausitz aus Kernfrage: Wie stabil verhalten sich die Flusslandschaften Spree und Elster nach dem Kohleausstieg?

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Nachdenklich bis sorgenvoll betrachtet der Vorsitzende des Wasser-Cluster-Vereins Ingolf Arnold den seit 100 Jahren vom Bergbau stimulierten Lauf der Spree – hier am Mühlenwehr in Spremberg. Er ist Mitorganisator der 1. Wasserkonferenz, die Aufgaben für Flusslandschaften formuliert.

Cottbus (hnr.) Kann die Spreelandschaft, zurückgesetzt auf ihre Natürlichkeit, nach gut 100 bergbaudominierten Jahren ihre Anrainer, einschließlich Spreewald und Berlin, ausreichend mit Wasser versorgen? Und falls nicht – was bleibt zu tun? Das ist einer der Problemkreise, denen sich kommendenam 12. März die 1. Wasserkonferenz Lausitz „Bergbau – Wasser – Kima“ zuwenden will.
Ausrichter sind die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Verein Wasser-Cluster Lausitz, dessen Vorsitzender Ingolf Arnold und Vorstandsmitglied Dr. Volker Preuß die Hybridveranstaltung vorbereiten. Das heißt, etwa 50 Experten sind im Audimax präsent, weitere 350 hören im Livestream zu und diskutieren. Sie kommen hochkarätig aus Hamburg, Köln, Nürnberg, Berlin und aus den mittel- und ostdeutschen Braunkohlerevieren.
Eröffnet werden die Konferenz BTU Präsidentin Gesine Grande und Prof. Uwe Grünewald, Hydrologe und Ehrenmitglied des Wasser-Cluster Vereins, der die Veranstaltung zusammen mit Prof. Matthias Koziol, Lehrstuhl Stadttechnik, moderiert. Für die Länder am Spree- und Elster-Lauf werden Statements von den Umweltministern Sachsens, Wolfram Günther, und Brandenburgs, Axel Vogel, sowie Berlins Umweltsenatorin Regine Günther erwartet.
Die angepasste Bewirtschaftung der Spree und Schwarzen Elster hatte seit Anfang der 1990er Jahre hohen Rang. Neue Risiken, aber wohl auch Chancen, birgt das vorzeitige und rasche Ende des Kohleabbaus. Studien verschiedener Institute simulieren schon jetzt Modelle bis ins Jahr 2100. Die zurückliegenden drei Trockenjahre haben kritische Aspekte geschärft und länderübergreifende Zusammenarbeit der Wasserbehörden auf die Probe gestellt. Eine Flutungszentrale steuert zuverlässig seit 20 Jahren die Wasserströme und ermöglicht, dass aus aufgelassenen Tagebauen landschaftsprägende Seen werden, wassergebundener Tourismus und Naturschutz im UNESCO-Biosphärenreservat gesichert sind und Berlin ausreichend Trink- und Flusswasser für die Schifffahrt hat.
Im Klimablock suchen die Experten nach Methoden, fatalen Folgen im Wechsel von krassen Trockenperioden und Niederschlagsüberschüssen vorzubeugen. Forschungsprojekte wie „GLOWA Elbe“ vom Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung arbeiten seit Jahren an Strategien für klimaangepasste Ressourcenwirtschaft.
Die 1. Wasserkonferenz geht von hohem Wissensstand über die Zusammenhänge von Bergbau, Wasserhaushalt der Flußgebiete und Klimawandel aus und will Handlungsoptionen und Aufgaben für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erarbeiten.
Das Schlusswort wird ganz sinnfällig der Repräsentantin einer mit der geplagten braunen Spree leidenden Stadt eingeräumt: Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier. Sie ist Sprecherin der Lausitz-Runde und war maßgeblich an Empfehlungen der Kohleausstiegs-Kommission beteiligt.

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Fotos: J. Hnr.

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