Am Gräbendorfer See wagten 40 den Lauf ins bitterkalte Nass
Vetschau (mk). Dienstagvormittag auf dem Weg zum Gräbendorfer See: der Wind peitscht den Regen gegen die Windschutzscheibe. Die Wischer laufen auf höchster Stufe. Um 11 Uhr ist Abbaden am Gräbendorfer See angesagt. Ob sich da wer vor die Tür gewagt hat? Oh ja! Das wird gleich mit der Fahrt auf den Parkplatz klar. Eine halbe Stunde vor Start ist dieser gut gefüllt. Im Zelt schöpft der Vetschauer Glasermeister Andreas König aus der Gulaschkanone die Erbsensuppe. Davor wärmen sich die Abbader vor einem großen Lagerfeuer. Kurz vor dem Erwärmen legt Günter Lehmann aus Settinchen seine Kleidung ab und springt beherzt in den See. Der 65-Jährige hat an der anderen Uferseite im Februar schon oft angebadet und auch mit seinen Skates fuhr er hier bereits zum Jahresstart. Nun also lockt ihn das Abbaden. Für den Triathleten Martin Heusler aus Krieschow ist das Abbaden eine Premiere. Im Neoprenanzug war er bereits vor Weihnachten zum Kitesurfen auf dem See unterwegs. Ohne Anzug weiß er noch nicht, was ihn erwartet. Ansporn gibt es vor Ort vom Vater, der Frau und dem Sohn. Immer wieder starke Regenschauer. Organisator Mario Schulze ruft zum Versammeln rings um das Feuer auf. Kneifen gibt es nicht. Erst warmlaufen, dann ein paar Übungen im Kreis und los geht es. 40 Abbader stürmen gleichzeitig in den See. Im vergangenen Jahr waren es 22. So hat sich das Abbaden am Gräbendorfer See zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Andrang herrscht im Zelt, wo es nach dem kühlen Vergnügen Glühwein gibt und auch für nette Gespräche bleibt hier Zeit.
Schreibe einen Kommentar