Am 12. Mai ist Tag der Pflege: Berufe der Branche haben eine hervorragende Zukunftsperspektive.
Region (MB). Menschen beruhigen und manchmal trösten, Medikamente verabreichen, bei der Körperpflege helfen und mit Ärzten sprechen: Wer in der Pflege arbeitet, braucht neben fachlichem Know-how auch Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeiten. Jedes Jahr am 12. Mai macht der Tag der Pflege darauf aufmerksam, wie anspruchsvoll und vielseitig die Arbeit in diesem Berufsfeld ist.
Die Geschichte hinter dem Pflege-Tag
Der Internationale Tag der Pflege ist ein internationaler Aktionstag, der jährlich am 12. Mai begangen wird. Der 12. Mai soll dabei an den Geburtstag von Florence Nightingale 1820 erinnern. Sie war Tochter einer wohlhabenden Familie und gilt als Pionierin der modernen westlichen Krankenpflege.
Die Londonerin war Krankenschwester und einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens sowie der Gesundheitsfürsorge in Großbritannien und Britisch-Indien. Ihren wichtigsten Einsatz hatte sie ab 1854 im Krimkrieg, in einem britischen Militärkrankenhaus in einem heutigen Stadtteil von Istanbul. Dort kümmerte sie sich um verletzte Soldaten. Als sie die notdürftig zum Krankenhaus umgebaute Kaserne erreichte, lagen dort Tausende Patienten in ihren Exkrementen, Ratten und Mäuse huschten herum. Nightingale erkannte, dass mehr Patienten an Infektionen starben als an ihren Verletzungen. Die Mittel, die sie einsetzte, gleichen heutigen Strategien: Häufiges Händewaschen, gut lüften und Enge vermeiden.
Abwechslungsreich und sinnstiftend
Seit 2020 nimmt darauf auch die Ausbildungsordnung Rücksicht: Die getrennten Ausbildungswege für die Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege sind Geschichte. Sie wurden ersetzt durch die einheitliche Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Nun stehen in den ersten beiden Jahren der dreijährigen Ausbildung Inhalte auf dem Lehrplan, die für alle Pflegeberufe relevant sind: medizinisches Wissen und pflegerische Basics, aber auch Kommunikation mit den zu pflegenden Menschen und mit Ärzten. Die Auszubildenden schnuppern dabei auch ganz praktisch in unterschiedliche Pflegebereiche hinein. Sie lernen beispielsweise die Arbeit in Seniorenheimen, in psychiatrischen Einrichtungen oder im Krankenhaus kennen – ganz schön vielfältig! Dieses breite Wissen sorgt dafür, dass Pflegefachkräfte nachher beruflich sehr flexibel sind. Wer möchte, kann sich trotzdem im dritten Jahr auf Altenpflege oder Kinderkrankenpflege spezialisieren; alle anderen führen die Ausbildung genauso breit aufgestellt zu Ende. Auch mit ihrem Nebeneinander von Praxis im Ausbildungsbetrieb und Theorie in der Schule ähnelt die Pflegeausbildung jetzt dualen Ausbildungsgängen, selbst wenn sie offiziell als schulische Ausbildung gilt.
Wenn es eine Berufsgruppe gibt, die mit Recht als zukunftssicher bezeichnet werden kann, dann die Pflegeberufe. Denn knapp 10 Millionen Bundesbürger werden im Jahr 2050 über 80 Jahre alt sein, prognostiziert das Statistische Bundesamt. Und obwohl ältere Menschen dank guter Gesundheitsversorgung immer länger fit und selbstständig sind, sind die meisten früher oder später auf Pflege angewiesen.
Wer sich für eine Karriere als Pflegefachkraft interessiert, sollte einen mittleren Schulabschluss mitbringen. Genauso wichtig sind allerdings das Interesse an Menschen und die Lust darauf, mit anderen zusammenzuarbeiten. Denn Pflege ist nicht nur abwechslungsreich, spannend und überaus sinnstiftend, sondern auch eine Teamsportart.
Darüber hinaus sind in der Pflegebranche auch Quereinsteiger jederzeit willkommen, denn Pflegekräfte werden immer und überall gebraucht. Der Einstieg ist den verantwortungsvollen Beruf ist grundsätzlich in jedem Alter möglich. Wer Wissensdurst, viel Empathie und Belastbarkeit für die oft auch körperlich fordernde Tätigkeit mitbringt, ist hier genau richtig. Neben der dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft gibt es auch schnellere Möglichkeiten, beruflich in diesem Bereich Fuß zu fassen. Schon nach ein bis zwei Jahren sind Kranken- oder Altenpflegehelfer bzw. -assistenten fertig mit der Ausbildung. Noch fixer geht es mit einem Pflegebasiskurs von drei bis sechs Monaten.
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