Aktionstag informiert über Leistungen und Probleme der Geburtshelferinnen.
Region (MB/js/jk). Der Internationale Hebammentag am 5. Mai findet in diesem Jahr unter dem Motto „Hebammenarbeit – wegweisend für die Versorgung von Mutter und Kind“ statt. Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) stellt an diesem Tag seine Auffassung zu einer guten Geburtshilfe in den Mittelpunkt. Die Geburtshilfe in Deutschland steht laut DHV aktuell vor großen Herausforderungen. Eine flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe ist, gerade auch vor dem Hintergrund steigender Geburtenzahlen, nicht in Sicht. Die Arbeitssituation von Hebammen ist schwierig, und mit der Akademisierung der Hebammenausbildung, die laut einer EU-Richtlinie bis Januar 2020 umgesetzt sein muss, steht dem Beruf eine der größten Reformen der letzten Jahrzehnte bevor. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 1991 noch 1186 Krankenhäuser, in denen Geburten erfolgten, im Jahr 2010 nur noch 807. Auch in Spremberg gibt es seit Juni 2015 keine neu geborenen Spremberger mehr, die im ortsansässigen Krankenhaus das Licht der Welt erblicken – alle Schwangeren sind auf die Krankenhäuser in Hoyerswerda, Cottbus, Forst oder Weißwasser angewiesen.
Hebammen helfen
Hebammen unterstützen werdende Eltern in der Schwangerschaft, bei Geburt und während des Wochenbetts. In Spremberg und Umgebung sind zum Beispiel die beiden freiberuflichen Hebammen Anette Fiebiger und Annette Preussler die richtigen Ansprechpartner. Für Anette Fiebiger ist es ein spannender Beruf, der von der Begleitung während der Schwangerschaft bis hin zum Willkommensgruß des neuen Familienmitglieds jedes Mal unwiederbringliche Momente hat. Sie arbeitet gern mit Menschen zusammen und zeigt neben ihrem umfangreichen Erfahrungsschatz dabei viel Einfühlungsvermögen. Hebammen sind dem Frauenarzt der perfekte Ansprechpartner zu allen Belangen der Schwangerschaft und Baby und dank der aktuellen Kommunikationsmöglichkeiten zeitnah erreichbar. „Wir beiden Spremberger Hebammen kommen im Bedarfsfall direkt bis ans Bett, begleiten aber keine Geburten mehr.“, so Anette Fiebiger. Sobald man schwanger ist, sollte man sich schon auf die Suche nach einer Hebamme machen. Dabei helfen zum Beispiel auch die Internetseiten des Brandenburger Hebammenverbandes, wo alle Hebammen der Region aufgelistet sind.
Ausbildung in Cottbus
Die Hebammenausbildung dauert in Deutschland drei Jahre und findet an Hebammenschulen statt, im Land Brandenburg übrigens nur an der Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e.V am Campus Eberswalde und an der Medizinischen Schule des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus. Nicht alle Absolventen wagen die Freiberuflichkeit, sondern suchen erst einmal eine Festanstellung in einer Klinik.
Laut Angaben des DHV haben sich die Studienmöglichkeiten für Hebammen seit 2008, als in Osnabrück der erste Bachelorstudiengang in Midwifery ( Geburtshilfe ) startete, erheblich erweitert. Inzwischen gibt es bereits drei primärqualifizierende Modellstudiengänge in Bochum, Fulda und Berlin. Auch danach ist eine ständige Aus- und Weiterbildung erforderlich. Durch eine kompetente Hebammenbegleitung wird das zukünftige, gesundheitliche Wohlergehen von Mutter und Kind gestärkt.
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