Dr. Friedrich Bude, Erfinder und Schriftsteller, hat sich den Pieks geholt – wir sprachen mit ihm.
Region (h.) Die Messehallen am Cottbuser BuGa-Park, sonst im Januar Treffpunkt des Lausitzer Handwerks, dienen seit letzter Woche als eines der ersten Impfzentren des Landes. Mittwoch, 15 Uhr, trafen wir dort den bekannten Erfinder (nach Ardenne die meisten DDR-Patente) Dr. Friedrich Bude.
MB: War es leicht, den Termin zu bekommen?
Dr. Bude: Gefühlt 550 Anrufe seit Montag. Man braucht schon Geduld, einen Termin zu ergattert.
Und dann?
Ohne Probleme gibt’s am Pförtnerhäuschen ein blaues Bändchen, wie sonst im VIP des Fußballstadions. Danach wirst du durch freundliches Personal bis zum bestuhlten Wartebereich der großen Messehalle geleitet. Das ist die Impfabfertigung. Wenige Minuten sitzen, schon wird man aufgerufen, um seine Versicherungskarte und den Impfausweis zu präsentieren. Dann geht es in die Kabine mit Arzt und Schwester.
Es gibt hier fünf Doppelreihen mit Impfkabinen. Gab es Gelegenheit zu Fragen?
Ja, ausdrücklich. Aber ich hatte keine. Die Impfung ist total vernünftig und ihr Hintergrund gut publiziert. Wir hatten eine lockere Unterhaltung, während der die Schwester den Impfarm frei machte und schon pickte der Arzt mit der Spritze.
Tat das weh?
Gar nicht. Nach wenigen Minuten ist man im restlichen Saalteil, wieder mit vielen Stuhlreihen im Corona-Abstand.
Wie ist die Stimmung der Leute?
Ein Glück für uns Angestellte der CMT, sagte mir einer. Cirka 100 Personen fürs Impfen mit Aufsicht und Betreuung bei zwei Schichten sollten wohl beteiligt sein. Da gibt’s zwar keine Kunst und Kultur, aber wenigstens Vollbeschäftigung statt Kurzarbeit.
Da können Sie also erleichtert weiter philosophieren – über die Menschheit vor tausenden Jahren…
Nicht nur philosophieren. Ich arbeitet an einem Patent, wie man Steinmaterial schweißen kann. Ich habe solch eine erstaunliche „Schweißnaht“ in Machu Picchu an prähistorischen Bauwerken entdeckt und in meinem Buch „Todesstrahlen aus dem All“ (Verlag tredition, Hamburg) beschrieben. Das können wir heute noch nicht!
Ihr zweites Buch. Wie läuft das erste, autobiografische?
Der Roman „Der Überhebliche“ findet Käufer. Es geht um DDR-Erfindererlebnisse. Das unternehmerische Managen im Verborgenen auf der Basis des Patentierens mit dem Prämiensystem für Fleißige ist doch für die meisten Leute neu. Ein ganz anderer, auch kritischer Blick auf das vergangene Land.
Was raten Sie jetzt den Lausitzern, außer der lohnenden Lektüre Ihrer Bücher?
Ich kann allen im Impfalter nur wärmstens empfehlen, sich rechtzeitig ans Telefon zu hängen und Geduld aufzubringen. Den anderen: Abstand, Geduld und Mundschutz.
Danke, und nicht den Termin zur Zweitimpfung verpassen!
Weitere Beiträge aus unserer Region finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar