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Cottbus: Der Weise geht

Cottbus | Von | 3. November 2017

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„Panu“ Berdt Weiße (r.) erhält von Czeslaw Fiedorowicz die Goldene Medaille der Stadt Zielona Gora. Die Städtepartnerschaften waren ihm wichtig
Foto: J. Hnr.

Berndt Weiße hinterlässt Kultur, Bildung und Soziales aufgeräumt.

Cottbus (h.) Er hat seit Juli 1991 unter vier Oberbürgermeistern im Rathaus gearbeitet, war seit 2005 Dezernent und zeichnete für ein Aufgabenfeld verantwortlich, in dem es immer an Geld, Personal oder Leitlinien fehlte: Jugend, Kultur, Schule, Sport, Soziales, Gesundheit. Gemeistert hat der Lehrer Berndt Weiße das kaum fassbare Pensum mit gelassener Weisheit. So gesehen, hat nur sein Name einen Schreibfehler, sonst stimmt alles. Ein einziges Mal hat er sich etwas verhoben, das war bei seinem Abschied Ende Oktober mit einem Stadthaus voller Menschen. Wenn Renteneintritte dieser Dimension Schule machen, kommt keiner mehr zum Arbeiten in Cottbus. Aber das haben andere für ihn organisiert, die vermutlich wissen, wie schwierig es sein wird ohne ihn, der, wie sein Berufsleben lang, einen aufgeräumten Schreibtisch und damit auch einen wohlgeordneten Geschäftsbereich hinterlässt. Nachfolgerin ist jetzt Maren Dieckmann, die bisher das Soziale besorgte.
Weißes Schwerpunkt war über 26 Jahre hinweg die Schulentwicklung, die anfangs stürmisch verlief, später holperte und heute unter der Disharmonie zwischen den Sekundar-Formen leidet. Hier stößt der Stadtpolitiker an Grenzen, zumal wenn ihm die Neigung zu Machtspielen fern liegt. Weißes Stil war der elegante, zu erleben in hunderten Grußworten zu jedweden Anlässen. Oft waren da weise Worte neben dem Mainstream zu hören.
Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Drogla charakterisierte den scheidenden Dezernenten fußballerisch: als einen typischen „6er“, der auf allen Positionen spielen kann, vor allem aber zielorientiert arbeitet.
Dafür, so reichte Weiße das Kompliment weiter, habe er vor allem in den letzten Jahren im Rathaus das geeignete Klima vorgefunden. „Ich haben diese gemeinsame Arbeit sehr geschätzt, und es fällt mit verdammt schwer, sie liegen zu lassen“, sagte der 65er und lehnte seine Worte an den Song von Liedermacher Reinhard Mey, „den wir als Studenten schon vor über 40 Jahren im Westradio hörten“: „..es wird Zeit für mich zu geh’n.“ Was er noch zu sagen hätte, dauerte weit länger als eine Zigarette. Immerhin gab es im Stadthaus noch ein letztes Glas im Steh’n…



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