Freude und Frust gleichermaßen: Im Jahr von Corona feiert der Reiseclub Cottbus 30-jähriges Bestehen. Immerhin sind nun wieder Reisen möglich
Cottbus (ik). 2020 – das Jahr des 30-jährigen Jubiläums für den Reiseclub Cottbus. Leider auch ein Jahr, das dem Tourismus allgemein und der Reiseveranstaltung im speziellen eine Zeit voller Ungewissheit und Existenzangst beschert.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten
In einem 1,5-Zimmer-Büro als Unternehmenssitz, wurde im Jahr 1990 mit der Organisation und Vermittlung eigener Busreisen begonnen. Und bereits in den ersten acht Monaten hatte der Reiseclub Cottbus 880 Reisegäste gewonnen. Die erste Busreise, zunächst noch mit angemietetem Bus, führte nach Maishofen in Österreich. Und das Engagement hat sich gelohnt. Denn in 30 Jahren sammeln sich so einige Geschichten an. Leider gehört auch die schwierige Corona-Zeit dazu.
Die Auswirkungen der Pandemie bekamen auch Stephan Goldhahn und Stephan Dallüge – Reiseveranstalter mit Leib und Seele – zu spüren. Als Geschäftsführer des Reiseclubs Cottbus versuchen sie den Schaden so gering wie möglich zu halten. Doch der Frust ist groß. Monatelang stand fast alles still, die gesamte Flotte der 17 Reise- und 16 Kleinbusse standen abgemeldet auf dem Betriebsgelände und die 14 firmeneigenen Reisebüros sind für den Publikumsverkehr geschlossen. „Trotz der nach und nach erfolgten Lockerungen kommt die Belebung des eigentlichen Geschäftsbetriebes nicht wirklich in Gang“, wie Stephan Goldhahn erklärt.
Nichts desto trotz kann man wohl vom typischen Glück im Unglück sprechen: Das Unternehmen ist aufgrund der bislang sehr soliden Finanzstruktur und des kostenbewussten Handelns mit einer guten Finanzlage in diese Krise gestartet. Und aufgrund der weiterhin schwer absehbaren Lage, konnte der Reiseclub immerhin Finanzhilfen in Anspruch nehmen. So kann der Reiseclub mithilfe eines Kredits von drei Millionen Euro erstmal stabil durch diese schwierige, verrückte Zeit geführt werden.
Dankbar sind die beiden Oberhäupter auch für die großartige Unterstützung vieler Reisegäste, die sie mit der Annahme eines Reisegutscheins unterstützen und damit auf eine sofortige Auszahlung der bereits geleisteten Anzahlung für die abgesagte Reise verzichten.
Blick in die Zukunft
Mit Mitte Juli soll nun auch die Wiederaufnahme der Busreisen starten – jedoch zunächst nur in Deutschland und seinen Nachbarländern. Für abgesagte Reisetermine mit Leistungspartner konnten teilweise Ersatztermine vereinbart werden, um die Reise später nachzuholen.
„Wir wollen auch weiterhin das Angebot aufrechterhalten und die Durchführung einiger Reisen realisieren. Es gibt auch Regionen in Italien, die ähnliche oder weniger Fallzahlen aufweisen, wie bei uns in der Lausitz“, erklärt Dallüge. „So hat zum Beispiel die Region Sizilien ungefähr vergleichbare Fallzahlen von Infektionen wie das Bundesland Brandenburg, die Region Sardinien sogar nur knapp ein Drittel davon im Vergleich.“
Auch die Fahrten selbst werden dabei mit deutlich weniger Teilnehmern pro Bus durchgeführt werden.
Ausgestattet mit Desinfektionsmitteln gibt es außerdem kostenfreie Plexiglasvisiere, sollte der Reisegast nicht über eine Maske verfügen.
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