25 Jahre Cottbuser Frauenhaus / Zu Hause für rund 2 700 Schutzbedürftige:
Cottbus (ysr). Die Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum des Cottbuser Frauenhauses im Soziokulturellen Zentrum bildeten den Auftakt zur diesjährigen Brandenburger Frauenwoche. Emotional und lebendig berichtete Gründerin Ingrid Model von den Anfängen der Einrichtung, die eigentlich ein Mutter-Kind-Haus werden sollte. Nun, das Schicksal einer Mutter mit mehreren kleinen Kindern, die nach der Wende Unterschlupf suchten, führten die rüstige Frau schnell zu dem Entschluss: „Wir brauchen ein Frauenhaus.“ Das sahen auch die Stadtverordneten damals so und sprachen sich mehrheitlich für die Idee aus. Der Verein Frauenhaus Cottbus e.V. wurde gegründet. „Plötzlich erhielten wir 60 000 D-Mark vom Bund, dabei hatten wir noch kein Haus“, erinnert sich Ingrid Model. Zudem waren die Mitglieder so sparsam, dass am Jahresende noch die Hälfte der Gelder übrig war. Diese durften im Folgejahr eingesetzt werden. Besuche in anderen deutschlandweiten Einrichtungen prägten die Lerngeschichte des Projektes.
Erste Gäste waren eine Mutter und ihre zwei kleinen Kinder. Als der Sohn das ihnen zugedachte Zimmer sah, stemmte er die Arme in die Hüften und sagte: „Hier ist es schön, die Wohnung kauf ich mir.“ „Da wusste ich,“, so die Gründerin, „dass wir alles richtig gemacht haben. Bis heute sind die meisten der Schutzsuchenden Opfer von Gewalt. Seit Eröffnung nutzten 1 423 Frauen mit ihren 1 292 Kindern diesen Zufluchtsort, ein Zuhause auf Zeit.
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