
Am Dienstag, 20.10. wurde an der BTU eine Bachelorarbeit zur Revitalisierung der Stadtbahn präsentiert:
Forst (mk). Die Vorstellung, dass die Forster Stadtbahn „Jule“ eines Tages steif auf einem Sockel steht, gefällt Christian Menzel so gar nicht. Er ist Mitarbeiter der BTU Cottbus-Senftenberg am Lehrstuhl für Eisenbahn- und Straßenwesen und stellvertretender Vorsitzender des Cottbuser Parkeisenbahn-Vereins. Zudem ist er der Ideengeber einer Bachelorarbeit, die sich mit der Revitalisierung eben dieser Stadtbahn in Forst beschäftigt hat. Martin Theiner hat sie verfasst und vorgestellt. Das Ergebnis klingt eindeutig: eine Wiederinbetriebnahme der Jule ist möglich. Drei Standorte eignen sich besonders. Die Gleise am Textilmuseum, am Betriebshof und an der Textilfabrik Pürschel. Alle drei haben ihren Reiz. Am Betriebshof könnte der Rollbockbetrieb dargestellt werden. Das Gelände bietet Platz für Vereinstreffen. Am Textilmuseum sind die Gleisfragmente am besten erhalten. An der Textilfabrik könnte die Zustellung und Verladung von Gütern gezeigt werden, sagen die Experten.
Nun liege der Ball bei der Stadtpolitik, erklärt der Lehrstuhlinhaber, Professor Hans Christoph Thiel. „Forst braucht hier einen Kümmerer“, unterstreicht er. Christian Menzel sieht in der fahrenden Jule eine lebendige Attraktion von historischem Wert. Ein Alleinstellungsmerkmal mit hohem touristischen Potenzial könnte entstehen. Ohnehin, so schätzt der Wissenschaftler ein, reduziere sich Forst zu sehr auf die Rosen in der Außendarstellung. „Forst hat ein riesiges Potenzial in der Vermarktung als Industrie- und Tuchmacherstadt“, findet er. Das Verkehrsmuseum in Dresden als Dauerleihgeber hat einer Inbetriebnahme der Stadtbahn bereits zugestimmt. Seit 2012 befindet sich die „Jule“ in der Feuerwehr in der Forster Hochstraße. Nach einem Ausstellungsplatz wird gesucht.
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