Dem verdienstvollen Chirurgen Carl Thiem zu Ehren
Cottbus | Von CGA Verlag | 11. März 2016
Bild oben: Das Klinikum trägt erst seit 1990 den Namen des berühmten Cottbuser Arztes Carl Thiem
Von der Feldstraße zur belebten Geschäftsstraße mit 30er Zone / „Pauline“ beherbergt mehr als 100 Senioren:
Cottbus (bw). Wer durch die heutige Thiemstraße geht, kann sich kaum vorstellen, dass die einstige „Feldstraße“, so die Bezeichnung noch im letzten Jahrhundert, weit außerhalb der Stadt lag. Man nahm seinerzeit an, Siechen- und Krankenhäuser müssten möglichst weit weg vom städtischen Leben gebaut werden, um Ansteckungen und Seuchen zu vermeiden. Bereits im Jahr 1912 missfiel dem Stadtverordneten Dr. Carl Thiem, einziger Chirurg in der Stadt, die gesundheitliche Betreuung und er veranlasste den Bau der „Vereinigten Städtischen und Thiemschen Heilanstalten“, die am 17. Juni 1914 eingeweiht werden konnten. Der später in „Städtisches Krankenhaus“ umbenannte Komplex erhielt in der DDR für wenige Jahre den Namen „Bezirkskrankenhaus Wilhelm Pieck“, der sich bei der Belegschaft und den Cottbusern nicht durchsetzen konnte, da es eigentlich keine Erklärung für das Namenspatronat des ersten Präsidenten der DDR für diese Einrichtung gab. Erst seit 1990 trägt sie den Namen Carl Thiems. Heute ist das Gesundheitszentrum der größte Klinikkomplex in Brandenburg und mit dem Sana-Herzzentrum wird hier täglich vielen Patienten ihre Gesundheit wiedergegeben.
Am südlichen Ende der Carl-Thiem-Straße markiert ein großes Hochhaus den Cottbuser Standort der „Paulinen-Wohnanlage“. Belegungsmanagerin Ines Wuttke erklärt das Konzept des Betreuten Wohnens: „Unsere Mieter können hier unterschiedlich große Wohnungen mit eigenen Möbeln beziehen, nutzen unseren kostenlosen Komplettservice und haben die Möglichkeit, alle Veranstaltungsangebote wahrzunehmen.
Mit guter Laune serviert Seniorenbetreuerin Regina Niche Kaffee und Kuchen zu den beliebten Kaffeenachmittagen in der „Paulinen-Wohnanlage“ im Cottbuser Süden Fotos: BeWe
Da wechseln gemütliche Kaffeenachmittage mit Sportstunden ab, es werden Reisen angeboten und durch die vielen Begegnungsmöglichkeiten sind wir eine große Hausgemeinschaft geworden.“ Wer hier einziehen möchte, hat die Möglichkeit, die entspannte Atmosphäre in der „Pauline“ durch ein fünftägiges Probewohnen kennen zu lernen. Nicht zu unterschätzen sind auch die gute Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, eine direkte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Nachbarschaft vieler Gesundheitseinrichtungen. Seit mehr als fünf Jahren fühlen sich in der „Paulinen-Wohnanlage“ über 100 Senioren sehr wohl.
Die Thiemstraße gehört heute zu den belebtesten Straßen in der Mitte der Stadt. Man muss schon viel Fantasie aufbringen, um sich in den Beginn des 19. Jahrhunderts versetzen zu können, als hier die ersten Autos zu den Thiemschen Heilanstalten fuhren – weit außerhalb von Cottbus.
