Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Die andere Ströbitzer Silvester-Party - Märkischer Bote Die andere Ströbitzer Silvester-Party Die andere Ströbitzer Silvester-PartyMärkischer Bote
Montag, 20. Mai 2024 - 11:12 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Mainly clear
20°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Die andere Ströbitzer Silvester-Party

Personen, Region | Von | 3. Januar 2014

Hildegard Woithe feierte 90. Geburtstag – sie weiß Geschichte zu erzählen

140104_hildegard_woithe

In guter Ströbitzer Gesellschaft: Jubilarin Hildegard Woithe mit Peter Stampfl Schwiegersohn des berühmten Vaters der Lausitzer Seen Dr. Otto Rindt, ihrem „Nachbarsjungen“ Manfred Peters, Bürgervereins-Vertreter Rüdiger Galle, zugleich Stadtverordneter, und Nachbar Matthias Krügener (v.r.) | Foto: H.Nattke

Groß war am Silvester-Vormittag die Schar der Gratulanten um Hildegard Woithe. Die beliebte waschechte Ströbitzerin feierte 90. Geburtstag. Übereinstimmendes Urteil der Gäste: Hildegard ist nicht 90 Jahre alt geworden, sondern 90 Jahre jung geblieben. Ihr Fitness-Center ist der Blumengarten am Haus in der Kopfstraße, den sie selbst liebevoll pflegt.
Aufgewachsen ist die Jubilarin mit ihrem Bruder Helmut Dobring in der Ströbitzer Hauptstraße. Sie gehört – wie die fünf Jahre jüngere Helga Schwenzer – noch zu der Generation, die im Sonntagskleid mit schmuckem Sommerhütchen von der Gaststätte Altenburg (heute Kleinströbitzer Sudermannstraße) mit dem Kahn auf dem Priorgraben bis zum Ausflugslokal Steinteichmühle zum Plinseessen fuhr. Ausflüge mit der Spreewaldguste (Bimmelbahn) führten nach Burg oder zum Baden nach Byhleguhre. Damals hatte die Schmalspur-Eisenbahn noch in Ströbitz eine Haltestelle – etwa in Höhe der heutigen Polizei.
Den wendischen Traditionen, die sie in ihrer Jugend mitgestaltet hat, ist Hildegard Woithe bis heute eng verbunden. Natürlich war sie auch selbst Erntekönigin -Werner Schultka hatte sie erwählt – und zu jeder Fastnacht wirbelte sie bei der Annemarie-Polka schwungvoll durch den guten alten Sportpalast (heute Theaterscheune). Sie war – und ist noch – ein herzliches Stimmungswesen.
Ihre Erlebnisberichte sind wie ein aufgeschlagenes Buch für Chronisten. Und in der Tat war sie (wie auch ihr leider schon verstorbener Bruder Helmut) Quelle so manchen Absatzes der beliebten Ströbitz-Bücher.
Ihr Arbeitsleben auf dem elterlichen Bauernhof war schwer. Dann heiratete sie in die Klein-Ströbitzer Fleischerei Woithe (damals nahe der Neuen Welt), half zunächst hier im Geschäft. Später bediente sie viele Jahre die Kolkwitzer gegenüber dem Schwarzen Adler an der Konsum-Fleischtheke. Bei Wind und Wetter radelte sie ins Nachbardorf. Das Häuschen in der Kopfstraße kauften die Woithes erst viel später. Hier hat die nun betagte, oft so herzlich und ansteckend lachende Dame liebe, hilfreiche Nachbarn. Wie selbstverständlich besorgt Rindt-Tochter Heike von nebenan die Bewirtung. Der Ströbitzer Bürgerverein schätzt die Treue und Verbundenheit ihres betagten Mitglieds sehr, wohl wissend, dass die verständnisvolle Frau immer mitten im Leben stand und steht. Die Ehrenkränze, die seit Jahren am Volkstrauertag zum Erinnern an den Denkmalen am Wilhem-Nevoigt-Platz liegen, haben die Ströbitzer Frau Woithe zu verdanken. Sie wollte damit immer anonym bleiben. Doch wir glauben, am 90. Geburtstag ist es erlaubt, ihr an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön zu schreiben.
Ströbitz wünscht seiner Frohnatur dankbar alles Gute, und der Märkische Bote schließt sich, sicher im Namen vieler seiner treuen Leser, herzlich an.  Helga Nattke



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: