So hat die Stadt diesmal gewählt / Wahlkreise müssen sein, aber bisschen Trick ist immer dabei.
Cottbus (hnr.) Nachdem sich Emotionen des Wahlabends gelegt haben, beginnen Parteien und Initiativen ihre Gedanken und das Personal zu ordnen. 50 Namen, die für die Stadtverordnetenversammlung nach dem „bewährten Prinzip“ zugelassen wurden, sind bekannt. E sind nicht in allen Fällen jene mit den meisten Stimmen. Ließe man die Wahlkreise außer Acht, ergäbe sich das folgende Stimmen-Bild:
5162 Simonek, G. AfD; 3328 Dr. Koal, M. AfD; 3104 Spring-Räumschüssel, M. AfD; 2847 Dr. Bialas, W. CDU; 2096 Galle, R. CDU; 1995 Dr. Münch, M. SPD; 1990 Kaun, A Linke;1878 Drogla, R. SPD; 1870 Schnapke, J. CDU; 817 Schenker, R. AfD; 1794 Gärtner, Ph. UC!; 1682 Benken, Sven UC! 1648 Kettlitz, D. SPD; 1632 Scharmacher, I. AfD; 1583 Kircheis, K. SPD; 1475 Strese, H. CDU; 1394 Mittag, F. UC!; 1357 Schulz, D. AUB; 1290 Groß, K. AfD; 1276 Hahnel, P. AfD; 1253 Schöngarth, A. AfD; 1248 Weißflog, H.-J. Grüne; 1225 Siewert, J. UC!, 1224 Mankour, B. Linke; 1186 Buder, M. AfD; 1178 Schulz, D. CDU; 1172 Kostrewa, L. SPD; 1141 Richter, E. Linke; 1113 Pschuskel, H. CDU; 1102 Rauer, N. UC!; 1087 Krautz, A. AfD; 1067 Steinberg, M. AfD; 1028 Dr. Sutowicz, M. CDU; 1013 Schulz, A. CDU; 1009 Kauczor, J AfD; 973 Kühl, K. Linke; 963 Kaun, M. Linke, 960 Loehr, M. Linke; 937 Dr. Schmidt, H. CDU; 919 Micklich, D. AfD; 899 Dr. Kühne, M. Grüne; 889 Kaps, T. AUB; 889 Schick, T. SPD; 873 Heine, M. Linke; 870 Dyrda, A. UC!; 863 Kolz, l. UC; 850 Sickert, F. FDP; 836 Krebs, D. AfD; 833 Wonneberger, A. AfD; 763 Merz, B. FDP.
Das sind die 50 Cottbuser mit den meisten Stimmen, aber nur die stark gedruckten können ins Parlament, denn über Proporz-Reglungen gelangen auch Abgeordnete mit nur 384, 415 oder 483 Kreuzchen in die Versammlung. Dagegen bleiben fünf Kandidaten, die je deutlich über tausend Stimmen auf sich vereinten, draußen.
Würde allein die erreichte Stimmenzahl gelten, säßen in der Stadtverordnetenversammlung 15 AfD-Abgeordnete (statt tatsächlich 11). CDU (9), Linke (7) und FDP (2) blieben gleich, die SPD hätte nur 6 statt jetzt 8 Mandate, Unser Cottbus! 7 statt nur 5, AUB 2 statt 3, die Grünen blieben mit 2 unter Fraktionsstärke (jetzt 4) und SUB käme nicht vor.
Was wie ein Zahlenspiel klingt, macht aber deutlich, dass Cottbus einen starken Hintergrund an kommunalpolitisch interessiertem Personal hat. Die Wahlergebnisse setzen sich fort:
763 Kurth, G. SPD; 755 Dr. Marquardt, M. CDU; 746 Schubert, F.-J. FDP; 742 Rabes, M. CDU; 712 Bußmann, K UC!; 711 Hanschke, E. AUB; 708 Rudolph, A. UC!; 690 Domke, B. Grüne; 671 Helwig, C. Linke; 667 Budke, P. Grüne; 667 Korn, M. UC!; 666 Neumann, C. Linke; 656 Pollack, P. AUB; 648 Dr.v.Grünhagen, U. Grüne; 617 Standera, P. UC!; 601 Breitschuh-Wiehe, G. Grüne; 581 Gertz, A, Linke; 573 Rothe, A.; 554 Kanter, P. FDP; 551 Laurischk, M. CDU; 522 Poredda, M. CDU; 515 Horn, A. SPD; 508 Markusch, H.-D. AfD, 505 Garnitz B. FDP.
Einige Personen mit relativ wenigen Stimmen gelten als gewählt, weil sie ein Kandidat des Wahlvorschlags mit sehr hoher Stimmenzahl „mitzieht“ (etwa Markusch, AfD mit 505 Stimmen im Sog von Simonek mit 5162 Stimmen). Das ist so von allen Beteiligten gewollt also korrekt.
Am 21. Juni konstituiert sich die neue Versammlung. Bis dahin kann es sein, dass gewählte Kandidaten zurückziehen; dann rückt jemand mit nächsthoher Stimmenzahl aus dieser Gruppe nach.
Spannend ist, wie sich Fraktionen bündeln. Schon am Wahlabend verlautete, dass sich die FDP-Abgeordneten mit Unser Cottbus! verständigen. Möglich, dass sich diesem Verbund auch die AUB nähert. Ziel wird sein, Streitigkeiten aus dem Wahlkampf beizulegen, um in der bürgerschaftlichen Mitte zum Stadtwohl arbeiten zu können. So gesehen, haben die Cottbuser ihre Stimmen klug verteilt. Angesehene Persönlichkeiten, darunter viele ganz neu an dieser Stelle, wollen manches besser machen. Zunächst müssen sie dafür ihren Regisseur finden, den Stadtverordneten-Vorsteher. Für „Neueinsteiger“ schließt sich dieses anspruchsvolle Amt aus. Der erfahrenen Reinhard Drogla steht zur Verfügung, ließ er wissen. Zustimmung mit nur knapper Mehrheit wäre für ihn und alle zusammen aber keine Ermutigung.
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