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Die Gallinchener Ortsgeschichte wohnt in der Schule

Cottbus | Von | 18. September 2015

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Herbert Lehmann präsentiert im Museum ein Modell vom alten Gallinchen. Übrigens jährt sich die urkundliche Ersterwähnung des Ortes im Jahr 2021 zum 600. Mal Fotos: T. Richter-Zippack

In Gallinchen lockt ein wunderschönes Heimatmuseum / Derzeit zieht Porzellan die Blicke auf sich:
Cottbus-Gallinchen (trz). Die Lebensader Gallinchens ist die B 97. Tausende Fahrzeuge rollen tagtäglich durch den Cottbuser Süden. Wer dort Ruhe sucht, sollte sich einen anderen Platz suchen. Könnte man freilich meinen. Doch ein Stopp an der Alten Dorfschule, direkt neben der vielbefahrenen Trasse reicht. Zumindest mittwochs an den Nachmittagen. Denn da öffnen sich die alten Schultüren. Wer das Angebot annimmt und die Räumlichkeiten betritt, kommt sofort in einer anderen Welt an. In der diese noch heil schien, ohne viel Lärm und Krach. Es scheint, als stiegen Besucher in eine Zeitmaschine, um in die Vergangenheit zu reisen. Denn nichts Geringeres als das Stadtteilmuseum „Alte Dorfschule“ Gallinchen empfängt die Gäste.
200 Jahre Kampf
Schon das Gebäude an sich versprüht Historie pur. Schließlich wurde es bereits im Jahr 1903 als Schulhaus in Betrieb genommen. Und das, nachdem die Gallinchener fast 200 Jahre um eine eigene Bildungseinrichtung kämpfen mussten. Es dauerte kein Jahrzehnt, da musste bereits angebaut werden. Dieser Teil ist auf das Jahr 1912 datiert. Zu DDR-Zeiten wurde die Einrichtung der Schule im benachbarten Groß Gaglow angegliedert. Nach der Wende schwand die Bedeutung weiter. Zum Schluss diente die Schule nur noch als Computerkabinett, ehe der Betrieb anno 2006 endgültig zu Ende ging.
Neues Leben kehrt ein
Es dauerte nicht lange, da fanden sich engagierte Gallinchener Bürger zusammen und brachten neues Leben in die alten Mauern. Ein Stadtteilmuseum wurde geschaffen. Dieses besteht aus zwei wesentlichen Teilen. Nämlich aus der Dauer- und einer Wechselausstellung. Im Flur sowie in zwei Klassenräumen wird die Gallinchener Ortsgeschichte präsentiert. Zu sehen sind die Ursprünge des Dorfes an der Spree, die Historie des Rittergutes sowie die Geschichte der örtlichen Vereine. Das Werden der Kutzeburger Mühle ist ebenso anschaulich dargestellt wie die Gasthäuser. Die Besucher erfahren darüber hinaus, dass es in früherer Zeit in Gallinchen auch eine Ziegelei und eine Spinnerei gab. Ein weiterer Raum ist für Wechselausstellungen reserviert. Derzeit lockt eine sehenswerte ­Porzellansammlung. Wunderschöne, zumeist verzierte Teller und Tassen sind zu sehen. Da sich das Museum in einer alten Schule befindet, dürfen natürlich speziell auf Schüler zugeschnittene Angebote nicht fehlen. Dabei werden Fragen beantwortet, wie die Großeltern Wäsche gewaschen haben. Oder was es mit einem Stiefelknecht auf sich hat.
Die älteren Schüler können erfahren, wie in Cottbus und Gallinchen die Wende 1989/1990 verlief oder wie die Leute im 19. Jahrhundert so lebten. Die Angebote sind durchweg kostenfrei.Das Museum unter Leitung von Herbert Lehmann befindet sich in der Gallinchener Hauptstraße 54 (B 97). Geöffnet ist die Einrichtung jeden Mitt- woch zwischen 15 und 18 Uhr.



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