Groß Breesen freut sich über stabile Einwohnerentwicklung
Groß Breesen (mk). Wenn alle Brandenburger Dörfer wie Groß Breesen wären, könnte das Thema Demografie und damit die aktuelle Kreisgebietsreform ad acta gelegt werden. Um den Gubener Ortsteil macht der Einwohnerschwund einen kleinen Bogen. Um die Eintausend sind es, die hier leben. Mal mehr. Mal weniger. Derzeit sind es etwa 970, schätzt der Ortsvorsteher Jens-Uwe Kellberg ein. Die dörfliche Idylle und die Nähe zur Stadt Guben locken auf das Land, weiß er. „Das ist hier einfach ein schönes Wohngebiet. Keine Frage“, sagt er. Und er muss es wissen. Schließlich leitet er bereits seit 17 Jahren die Geschicke des Ortes. Bei ihm laufen viele Fäden zusammen. Schließlich ist er auch der Präsident des ortsansässigen BSV Guben Nord, der im kommenden Jahr seinen 60. Geburtstag ganz groß feiert. Überhaupt organisiert der Ortsbeirat gemeinsam mit dem Sportverein viele Veranstaltungen. Hierzu gehören Sportlerfasching, Osterfeuer, Radwandertouren oder der Meilenlauf zum Goldwässerchen – einer Lichtung mitten im Wald in Richtung Grano. Im Februar gibt es hier Glühwein für die Erwachsenen und Tee für die Kinder – Landidylle eben. Doch nicht allein das Vereinsleben vom Angelverein über den Kleintierzuchtverein bis zur Gartensparte und Feuerwehr macht das Dorfleben hier aus. Auch die Wirtschaft hat hier ein Zuhause. Fleischeri, Sattlerei, Blumen- und Kranzbinderei, Autolackiererei, Dachdecker, Tischler, Friseursalon, Heizung, Sanitär und Bad, Metallbau, Innenausbau, Glas -und Gebäudereinigung oder ein Bestattungsunternehmen vor dem Ortseingangsschild zeugen von einer für ein Dorf durchaus unüblichen Leistungskraft. Wehmütig ist der Ortsvorsteher über den Verlust des Bäckers. Aber Guben ist ja nicht weit weg. Jammern ist ohnehin nicht das Ding von Jens-Uwe Kellberg. Nur über die viertägige Schließung des Bahnüberganges will er sich seinen Unmut nicht verkneifen. So wurde für die Busse oder die Feuerwehr ein Ausweich-Weg geschaffen. Diesen nutzen nun auch die Groß Breesener selbst. Die Umfahrung wäre zehn Kilometer lang gewesen. Als Abzocke der Stadt bezeichnet der Ortsvorsteher das Abkassieren der Wegbenutzer. „Das finde ich nicht in Ordnung“, kritisiert er. Doch seit Dienstag ist die Schranke wieder offen und der Unmut über die Schließung ist verflogen. Mit der Ortsentwicklung jedenfalls ist der Ortsvorsteher zufrieden.
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