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Drachhausen: Niederlausitzer Alleen sind in traurigem Zustand

Spree-Neiße | Von | 25. November 2016

Landkreis Spree-Neiße zieht für das Jahr 2016 eine durchwachsene Naturschutz-Bilanz / Pastlingsee erhält weiter Wasser

Drachhausen (trz). Normalerweise sind die Alleen ein typisches Wahrzeichen der Brandenburger Landschaft. Kaum irgendwo anders in Deutschland gibt es so viele baumbegleitete Straßen und Wege als zwischen Elbe und Oder.  Doch um die Alleen im Landkreis Spree-Neiße ist es schlecht bestellt. „Entweder sind die Bäume zu alt. Oder sie sind zu stark geschädigt“, brachte Kreisdezernent Olaf Lalk das Dilemma während der SPN-Naturschutztagung in Drachhausen auf den Punkt. Höhlen, Risse, Astabbrüche und vor allem Pilze machen den Gehölzen massiv zu schaffen. Immerhin habe es in diesem Jahr keine größeren Unwetter über der Region gegeben, die weiteres Unheil hätten anrichten können.
Viele Fällungen nötig
Besonders geschädigt präsentieren sich die Alleen entlang der B 320 von Schenkendöbern nach Lübbinchen (Roteichen), an der L 522 von Proschim nach Karlsfeld (Roteichen/Ahorne), unweit von Kathlow (Linden) sowie zwischen Hornow und Groß Luja (Roteichen/Ahorne). „Wir tun alles, um die Alleen möglichst lange zu erhalten“, stellte Lalk klar. Dennoch wurden im laufenden Jahr bereits 210 Bäume allein an Bundes- und Landesstraßen gefällt. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 mussten 223 Gehölze dran glauben, 2014 waren es 189. Darüber hinaus registrierte der Landkreis SPN acht Verstöße gegen seine Baumschutzverordnung. Unter anderem sägte ein Landwirt mal eben 13 Alleebäume illegal ab.
Auch um die Gehölze an den Spreewaldfließen ist es nicht zum Besten bestellt. Beispielsweise in Burg. Dort mussten 620 Erlen und Eschen zur die Fällung gekennzeichnet werden. Einen Lichtblick bilden allerdings die Neupflanzungen. Laut dem Landkreis werden stets genauso viele junge Bäume in die Erde gebracht wie zuvor gefällt worden sind. So wurde beispielsweise in Bagenz eine neue Allee begründet. Ein weiteres Beispiel bildet die Landstraße von Müschen bis zur OSL-Grenze in Richtung Suschow/Vetschau.
Biber macht Schaden
Darüber hinaus gibt es aus dem SPN-Kreis zusätzliche positive Meldungen aus dem Umweltbereich. So wurde der massiven Gefährdung des Naturschutzgebiets (NSG) Hispe bei Forst-Keune begegnet. Dort hatte ein Biber aufgrund seiner Bautätigkeit die dortige Hartholzaue in ihrer Existenz bedroht. Durch eine neue Drainage, die den Biberdamm quert, wurde das Problem beseitigt.
Der Pastlingsee südwestlich von Guben besitzt seit einiger Zeit eine künstliche Wasserzuführung. Der Grund: Im Dürresommer 2015 hatte es aufgrund des Wassermangels ein enormes Fischsterben gegeben. Indes hat auch die Grüne Liga ihre Klage gegen die Einleitung zurückgezogen. Grund: Das zusätzliche Wasser bringt keine schädlichen Auswirkungen für See und Moor. Die Naturschützer hatten im Vorfeld vermehrte Phosphateinträge befürchtet.
Außerdem ist nach fünfjähriger Projektlaufzeit die Durchgängigkeit zwischen dem Großen Fließ und dem Nordumfluter im Oberspreewald hergestellt worden. Zudem können Fische dank zweier neuer Fischtreppen den Knotenpunkt nunmehr barrierefrei passieren.
Indes sucht der Landkreis noch weitere ehrenamtliche Naturschutzhelfer. Derzeit gibt es 37 Menschen, die die Behörde auf der Jagd nach Naturfreveln unterstützen. Das sind neun mehr als vor zwölf Monaten. Im Jahr 2012 gab es allerdings noch 46 Naturschutzhelfer.



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