Examen für ein ganzes Dorf

DISSEN will in die ländliche Bundesliga: Kommission prüfte drei Stunden und notierte viel Erstaunliches.

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Nach drei strammen Präsentationsstunden versammelten sich Gastgeber und Juroren (im Vordergrund) sowie Ehrengäste an der Kaffeetafel in der Dissener Spreeaue | Foto: Jürgen Heinrich

Dissen (Hnr.) Dr. Reinhard Kubat, Landrat in Hessen und Vorsitzender der Bundes-Bewertungskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“, zeigte sich gerührt, als ihm Kinder in Tracht Salz und Brot reichten, und er und seine Kollegen ließen sich begeistert mit den fußballerischen „Storchenkids“ des SV Grün-Weiß fotografieren. Kinder seien die überzeugendsten Argumente für Zukunft, und um die gehe es. „Uns verbindet die Liebe zum ländliche Raum“, leitete Kubat das dreistündige Examen ein. Wirtschaftliche Initiativen, sozialer Ausgleich und ökologische Balance seien die Kriterien nach denen Dissen bewertet würde.
Bürgermeister Fred Kaiser ließ einen Image-Film anspielen und betonte: Dreimal war Dissen seit 2005 Kreissieger in diesem Wettbewerb, 2018 endlich Landessieger, und jetzt strebt das Storchen- und Museumsdorf energisch „Gold“ im Bundesvergleich an.
5 000 Reisekilometer hat die Jury innerhalb weniger Sommerwochen zu absolvieren, um 30 Dörfer zu bewerten. Sie erhalten am Ende die Prädikate Gold, Silber oder Bronze, was Preisgeldern in Höhe von 15 000, 10 000 oder 5 000 Euro entspricht. Bereits am 11. Juli werden die Ergebnisse bekannt; die Auszeichnung erfolgt Anfang 2020 zur Grünen Woche.

Die Dissener waren am Mittwoch gegen 15 Uhr an der Kaffeetafel in der Spreeaue zuversichtlich. Vereine, Kirche, Feuerwehr mit Vierseitenhof-Projekt, Museum mit slawischen Mittelalter-Dorf, Streuobstwiese, Schauimkerei, Torhöfe und vieles mehr, aber auch die Leitbild-Strategie zum anerkannten Erholungsort, begeisterten die Juroren sichtlich.

Fred Kaiser aber geht es um mehr als diesen „Etappensieg“. Er will alle Schätze des Bestands heben, um Dissen fit zu machen für die AG „Historische Ortskerne“.

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