Geschichte des Traditionsbetriebes geht weiter / 29-Jähriger Metzger hat viel vor im Ströbitzer Kiez.
Cottbus (mk). In der Berliner Straße in Cottbus ist die Freude groß. 18 Monate lang haben Manfred und Heidemarie During einen Nachfolger für ihre Fleischerei gesucht. Im kommenden Jahr ist dieses Geschäft seit 25 Jahren an diesem Standort zu finden. „Die Weiterführung ist wichtig hier für den Kiez,“ betont Heidemarie During, die ihrem Mann in den Ruhestand folgt. Eigentlich war sie schon fast am Aufgeben. Kein Fleischer wollte die Selbstständigkeit wagen. Doch durch ihre vielen Kontakte ergab sich dann doch noch der glückliche Hinweis. Seit dem 2. Januar setzt Felix Raddatz nun dieses Handwerk in Ströbitz fort.
Der 29-Jährige aus Groß Leuthen ist angehender Fleischermeister. Als alleinerziehender Vater von zwei Kindern traut er sich die Aufgabe zu und auch den Meisterbrief will er im kommenden Jahr in der Tasche haben. Das Geschäft hat der gelernte Metzger gemietet. Zwei Mitarbeiter werden ihm künftig zur Hand gehen. Heidemarie During ist froh, nicht irgendeinen Fleischer gefunden zu haben, sondern den Richtigen. Neben der Qualität des Fleisches ist das Persönliche hier ganz wichtig. „Guten Tag Frau Müller. Auf Wiedersehen Herr Huber“ – diese Umgangsformen sind bei uns gelebte Selbstverständlichkeit, sagt Heidemarie During. Ihr Nachfolger ist redegewandt und das Kumpelhafte liegt ihm. Selbst Rezepte und Zubereitungstipps wurden in der Fleischerei During gerne weitergegeben. Auch Felix Raddatz möchte den Kunden hier seine kleinen Geheimnisse mitgeben. Kleines Beispiel: „An die Bouletten mache ich auch gerne Marmelade ran. Herzhaft und Süß passen gut zueinander!“
Die Meisterprüfung zu absolvieren, ist für ihn sehr wichtig. Denn er hat in der Zukunft viel vor mit dem Geschäft, das künftig den Namen „bei Raddatz“ tragen wird. Die bisherigen drei Säulen Verkauf, Partyservice und Imbiss will er weiterführen. Aber auch die Hausschlachtung und die eigene Produktion sind ihm wichtig. Gerade für Letzteres braucht er den Meisterbrief. Vor allem in der Direktvermarktung von Fleisch aus der Region sieht er die Zukunft. So hat er bereits engen Kontakt mit vielen Bauern aufgebaut. Künftig soll der Kunde genau wissen, wo sein Fleisch herkommt. Zudem wird das Thema Bio eine Rolle spielen. Je nach Jahreszeit möchte der 29-Jährige seine Kunden auch gerne überraschen. Ein Beispiel ist die Kürbislyoner. An Ideen mangelt es ihm nicht. Jetzt gilt es, den Laden umzubauen. Noch im Januar wird er wiedereröffnet. Heidemarie und Manfred During werden ihrem Nachfolger wenn gewünscht mit Rat zur Seite stehen. Heidemarie During, die eine Verkäuferin mit Leib und Seele war, wie sie sagt, erklärt dankend: Das passende Fleisch, die richtigen Gewürze, eine Kochanleitung und ein paar nette Worte auf den Weg- meine Kundschaft haben es mir immer leicht gemacht und wir hatten eine wunderbare Zeit“.
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