Deutsche Meisterschaft am Wochenende: Lokalmatador Franz Schiewer erklärt seine Faszination
Forst (mk). Das ideale Geburtstagsgeschenk für das Forster Radstadion (110 Jahre) ist die Austragung der Deutschen Meisterschaft am Samstag ab 15 Uhr (Vorläufe) und am Sonntag ab 14 Uhr (Finale). Stolz sind die Forster Radsportfans vor allem auf ihre drei Lokalmatadoren Stefan Schäfer, Franz Schiewer und Marcel Kuban. Der 25-jährige Franz Schiewer erinnert sich noch sehr gut an seine erste Zeit im Stadion. Seine Eltern wussten nichts mit seiner Energie anzufangen. So brachten sie ihn zur Forster Rennbahn. Als der damals Achtjährige auf dieser stand, konnte er sich gar nicht vorstellen, dass sich darauf überhaupt mit einem Fahrzeug fahren lässt. Im vergangenen Jahr lud ihn der Forster Polizeisport-Verein zum Derny-Rennen ein. Der erfolgreiche Radprofi sagte gleich zu. „Ich wollte dem Verein etwas zurückgeben“, ist seine Motivation. Vom Steher-Sport ist er seitdem fasziniert. Vor allem die hohe Geschwindigkeit hat es ihm angetan. „Bei einem Überholmanöver zu dritt auf der Bahn wird mir ganz anders“, sagt er und fügt hinzu: „Ich habe sehr schnell Blut geleckt“. Bei diesem Blutlecken an seiner Seite stand Stefan Schäfer. Der Favorit auf die Deutsche Meisterschaft hat ihn an den Steher-Sport herangeführt. Am Wochenende will Franz Schiewer aber alles probieren, um ihn zu schlagen. Aus Freunden werden mit dem Startschuss Konkurrenten. Doch nicht nur seinen Freund hat er auf dem Zettel. Von Nico Heßlich bis Robert Retschke – die Konkurrenz ist richtig stark, findet der Lokalmatador. Neben der Geschwindigkeit ist es auch der Schrittmacher vor ihm, der den Sport so attraktiv macht, erzählt er. Durch diesen gibt der Radfahrer das Heft des Handelns ein stückweit ab. „Als Teamsportler kommt mir das durchaus entgegen“, sagt Franz Schiewer.
Als Hauptzutat für ein spannendes Rennen nennt er die Zuschauer. Bei Steher-Rennen bekommen die Radsportler eine besonders hohe Aufmerksamkeit und somit viel Motivation.
Auf der Tribüne wird auch seine Familie Platz nehmen. Der Radprofi ist sehr heimatverbunden. Er kennt in der Region jeden Stein, sagt er. Erst wohnte er in Döbern und in Pusack. In Potsdam widmete er sich der Ausbildung bei der Landespolizei. Derzeit absolviert er in Cottbus das Kriminalistik-Praktikum. Spannend wie ein Krimi, das kann Franz Schiewer versprechen, wird die Deutsche Meisterschaft auf jeden Fall. Übrigens: Die Profis von heute fingen alle klein an. Umso mehr ist der PSV erfreut darüber, dass am Sonntag ab 8.30 Uhr die Jungen und Mädchen der Altersklasse U 15 um die Brandenburgische Landesmeisterschaft fahren.
Schreibe einen Kommentar