Forst: Rodelbahn und Baden

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Ein Ort für Kinder mit Rodelbahn und Baden

Das unscheinbare Foto mit einer kleinen Holzbrücke weckte doch erstaunlich Erinnerungen.
Herbert Schulze schrieb: „Bei dem Bild aus dem alten Forst handelt es sich um die Brücke über die Malxe auf der Straße von Forst nach Klein Jamno. In der Tat ist dieser Weg in unserer Kinderzeit sehr oft genutzt worden. In der Umgebung dieser Brücke gab es im Sommer wie im Winter zahlreiche Möglichkeiten für interessante Beschäftigungen. Links von der Brücke war eine für Kinder bestens geeignete Badestelle Gleich dahinter ist eine kleine Anhöhe, die im Winter zum Rodeln einlud. Unweit dieser Stelle kommt man zum so genannten Eiskeller, gleichfalls zum Rodeln gut geeignet. Im Sommer lud die Gegend zum Pfadfinderspielen ein. Auf der rechten Seite der Brücke gelangte man zu den Jamnoer Teichen, die im Winter gute Voraussetzungen zum Schlittschuhlaufen boten. Auch heute noch lädt diese Gegend zu schönen Spaziergängen ein.“
Werner Lange rief uns an und bestätigte die Schönheit der Landschaft: „Man sieht die alte Holzbrücke über die Malxe mit Blick in Richtung Forst Das Foto ist bestimmt vor 1910 gemacht, da die gesamte Bebauung noch fehlt. Früher war hier geschottert, und 1972 bekam die Holzbrücke eine Betondecke. Jetzt ist alles richtig saniert, es gibt hier einen Parkplatz, der von Ausflüglern viel genutzt wird. Rechts geht es nach Noßdorf, links zu den Euloer Teichen.
Die Malxe entspringt ja in Döbern und fließt in Briesnig in die Neiße. In den 40er-Jahren haben wir noch in der Malxe gebadet, da war eine Liegewiese, wir haben schöne Stunden dort verbracht.
In der DDR-Zeit hat das Glaswerk in Döbern seine Abwässer hineingeleitet, das Wasser war dann ganz schön verseucht. Die Fischwirte haben immer über das Wasser geklagt. 1958 hatten wir ein richtiges Hochwasser mit Überschwemmung. Danach wurden die Dämme erhöht und die Malxe vertieft.“
Wolfgang und Irmtrud Pritschke sind geteilter Meinung: „Es handelt sich um die Teichstraße, und die drei Herren stehen kur vor der Malxe-Brücke. Kurz dahinter ist der ‘Jamsche Berg’“, so Wolfgang Pritschke. Seine Frau denkt aber, dass die drei Männer auf dem Feldweg in Verlängerung der Waldstraße stehen und der Wegbogen in den Wiesenweg führt. „Die drei dunklen Punkte im Hintergrund befinden sich kurz vor der Euloer Straße. In jedem Falle ist der Blick zum Wasserturm sehr schön.“
Lothar Bürgel war sich nicht sicher, wann das Hochwasser die alte Holzbrücke zerstört hat. Er schrieb: „Das gezeigte Landschaftsbild müsste die durch Hochwasser um 1930 (?) zerstörte Holzbrücke nach Klein Jamno sein. Auf der anderen Seite der Brücke, nicht weit von der Malxe, ist ein Hügel, der als Jamnoer Berg bekannt ist. Beim Neubau der Brücke in Betonbauweise wurde die Straße vom Jamnoer Berg bis zur Malxe einschließlich der Brücke angehoben. Den benötigten Sand dazu lieferte der genannte Hügel.“
Wolfgang Schenk ergänzte am Telefon: „Links von der Brücke am Ufer war eine Terrarien- Aquariumstation, die 1927 gebaut, bis 1944 in Betrieb war. 1945 wurde einiges zerstört, aber in den 60er- und 70er-Jahren alles wieder aufgebaut von den Aquarium- und Terrarien- Freunden Forst e.V. Nach der Wende wurde das Objekt aus Geldmangel aufgegeben.“