Die Glückszahl 13 – so viele (gedeckt) strahlende Gesichter gab es im Staatstheater bei der Verleihung des 24. Max-Grünebaum-Preises diese Woche / Dr. Constanze Rodda für wissenschaftliche Arbeit geehrt.
Cottbus (h.) Unter völligem Ausschluss der Öffentlichkeit ist am Mittwoch im Rahmen einer Kuratoriumssitzung der Max-Grünebaum-Stiftung in der Kammerbühne des Staatstheaters zum 24. Male der Max-Grünebaum-Preis vergeben worden. Erstmals seit 1997 konnten keine Angehörigen der Stifterfamilie anwesend sein. Den mit 5 000 Euro dotierten Preis erhielten das Ballett-Ensemble und für die BTU Cottbus-Senftenberg die Wissenschaftlerin Dr. Costanza Rodda.
Cottbuser Ballette sind in den vergangenen Jahren durch Höhen und Tiefen gegangen. Glanzzeiten gab es in den 1960er und 70er Jahren unter Bruno Wolf, dann von 1988 bis 1994 als Tanztheater unter anderem mit Gast-Choreograf Jo Fabian; schließlich folgte aber, gegen den Protest von Intendant Christoph Schroth, aus Kostengründen das Aus der Sparte. Ab 2006 baute Dirk Neumann, der als Tänzer und Ballettmeister aus Leipzig gekommen war, die kleine Rest-Truppe systematisch auf, traute ihr Uraufführungen und die Herausforderung namhafter Choreografen zu. Mehr als 20 Tanzstücke wurden in den letzten Jahren aufgeführt, und in den jüngeren Stürmen dieser Bühne war das Ballett, seit 2018 wieder vollwertige Sparte mit Neumann als Direktor, der künstlerische Fels in der Brandung. International renommierete Choreografen arbeiten gern in Cottbus, das Publikum jubelt den Tänzerinnen und Tänzern in stetig wachsender Menge zu. Zur international aufgestellten Kompanie gehören aktuell Annalisa Piccolo, Emily Downs, Alyosa Forlini, Stefan Kulhawec, Inmaculada López Marín, Andrea Masotti, Denise Ruddock, Venira Welijan und Simone Zannini sowie die Eleven Alessandra Armorina, Mario Barcenilla Rubio und Lolita Valau. Zwölf Tänzerinnen und Tänzer und ein ebenso bescheidener wie großartiger Direktor.
Der Max-Grünebaum-Preis für Wissenschaft ging an Dr. Costanza Rodda. Sie wird damit für ihre Dissertation geehrt, die sich mit
„Schwerewellenabstrahlung von Strahlströmen“ in hohen atmosphärischen Regionen befaßt. Die Arbeit liefert einem interdisziplinären Konsortium Wissen über Schwerewelleneffekte unter Bedingungen des Klimawandels zu.
Im kommenden, vielleicht nicht pandemisch behinderten Kulturjahr wird der großartige Preis der unter Zwang nach England emigierten Famile Grünebaum, der Brücken der Versöhnung schlägt, zum 25. Male verliehen. Dann hoffentlich in gewohnt bewegendem Akt im Großen Haus des Staatstheaters, wobei auch Platz und Zeit sein wird für öffentliches Dankeschön des Publikums an die in diesem Jahr still Geehrten.
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