In der Lausitz bewegt sich viel

Schwarze Pumpe und Cottbus erproben Wasserstofftechnologien und energieeffiziente Quartiere / Fördermittelbescheide an den Verein IBA Studierhaus und die Lausitz-Klinik / Forster Standortkonferenz.

Region (MB). Die Lausitz setzt die Bewältigung des Kohleausstiegs in Gang. Ministerpräsident Dietmar Woidke urteilte diese Woche:„Es sind Pflöcke eingeschlagen. Nach Vereinbarungen mit der Deutschen Bahn AG und dem Chemiekonzern BASF folgten Zuschläge für die Dekra und Rolls Royce. Übereinstimmendes Ziel: Hochtechnologie in der Lausitz anzusiedeln und damit hochwertige Industriearbeitsplätze zu schaffen.“ Woidke weiter: „Das zeugt Sogwirkung für Wachstum bei Zulieferern, Dienstleistern und Partnerunternehmen.“
Mit Blick auf das neue Büro des Lausitz-Beauftragten Dr. Klaus Freytag und seiner sechs Mitarbeiter in der Magazinstraße direkt unterm ehemaligen Cottbuser Stadtschloss sprach Woidke von einer Schnittstelle Lausitz-Brandenburg-Bund-Europa. Freytag ergänzte: „Wir bündeln Informationen und Ideen; hier wird die Strukturentwicklung der Lausitz koordiniert – im Dialog mit kompetenten Menschen vor Ort.“
Am Rande der offiziellen Büroeröffnung wurde ein Förderbescheid aus dem „Fördergrundsatz Lausitz“ von 45 000 Euro an den Verein IBA Studierhaus über übergeben. Das Geld hilft, Kunst- und Kultur in Braunkohlegebieten zu gestalten.
Auf der anschließenden Standortkonferenz des Lausitz-Beauftragten in Forst wurde betont, dass für die Reviere sind bis zum Ausstieg aus der Kohle im Jahr 2038 rund 40 Milliarden Euro bereitliegen. Zu den nahen Vorhaben gehört der brandenburgisch-sächsisch-polnische UNESCO-Geopark „Muskauer Faltenbogen“, von dem auch Forst in Form von Geotourismus profitieren soll.
Der angesehenen Forster Lausitz Klinik wurden im Rahmen der Konferenz Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro übergeben.

Brandenburg hat sich beim bundesweiten Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ mit zwei Projekten durchgesetzt. In Schwarze Pumpe und Cottbus werden künftig neue Wasserstofftechnologien im industriellen Maßstab und Lösungen für energieeffiziente Quartiere in realer Umgebung erforscht und erprobt.
Damit liegen zwei von bundesweit 20 Reallaboren in Brandenburg. Ministerpräsident Dietmar Woidke begrüßte die Entscheidung in Potsdam: „Wir freuen uns, dass zwei Vorhaben aus Brandenburg dabei sind. Für uns als Strukturwandelregion ist die Nachnutzung der Kraftwerksstandorte ein besonderes Anliegen. Ein schrittweiser Standortumbau in Schwarze Pumpe mit der Einbindung der Erzeugung erneuerbarer Energien, dem Aufbau eines Speicherkraftwerkes und einer intelligenten, wasserstoffbasierten Sektorenkopplung ist dafür ein sehr guter Weg.“
In den „Reallaboren der Energiewende“ CO2-armer Wasserstoff das zentrale Thema. Weitere wichtige Themen der ersten Ausschreibungsrunde waren Energiespeicher und energieoptimierte Quartiere. Die Sieger können nun Fördermittel beantragen. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung. In den vom Bund beschlossenen Eckpunkten für ein Strukturstärkungsgesetz sind für Reallabore in den vom Braunkohleausstieg betroffenen Regionen zusätzliche 200 Millionen Euro vorgesehen.

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